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DONOTS & ADAM ANGST – Irgendwo in Dortmund

Als die Donots im Sommer die Termine für die Herbsttour bekannt gaben, war die Verwirrung zunächst groß: Auf den Tickets stand für die Dortmund-Show das FZW als Location, in der Ankündigung stattdessen Westfalenhalle. Selbst die Kapelle wusste nicht, welche Adresse der Bus ansteuern sollte. Dann die Auflösung: FZW! All das wäre jetzt keine Erwähnung wert, wenn nicht nach wenigen Tagen die Hütte ausverkauft gewesen wäre, und die Fünf schlussendlich doch in die („kleine“) Westfalenhalle umziehen mussten, die ebenfalls kurze Zeit spät „sold out“ vermeldete – 3000 Karten weg. Nicht schlecht für eine kleine Schülerband aus Ibbenbüren!

Man kann nur mutmaßen, wieviel Anteil der Support von Adam Angst an dem Absatz hatte, geschadet haben sie auf jeden Fall nicht. Angst-Frontmann Felix Schönfuss stand uns übrigens vorm Soundcheck zu einem ausführlichen Interview zur Verfügung, dass Ihr hier finden könnt.

Punkt 20.00 Uhr geht das Licht aus und mit „Wir sind zusammen“ vom aktuellen Album „Twist“ legen Adam Angst direkt laut und heftig los. Schönfuss ist sofort präsent und turnt munter am Bühnenrand auf und ab. Donots-Anhänger sind zwar immer schon ein insgesamt sehr freundliches und offenes Publikum, aber dass eine Vorband so euphorisch abgefeiert wird, erlebt man auch bei ihnen selten. Highlight in dem insgesamt eher rockigen Set ist die zurückgenommene Klaviernummer „Die Lösung für Deine Probleme“, die sich schön ironisch der Höcke-Partei widmet, und durch die ruhige Art einen angenehmen Kontra-Punkt im Programm setzt. Leider ist ein Aufwärm-Slot immer zeitlich limitiert, und so werden nach 40 Minuten und „Professoren“ schon wieder die Stecker aus den Instrumenten gezogen, um die Bühne für die Hauptattraktion des Abends zu bereiten. Wer kann, sollte sich Adam Angst im Frühjahr auf ihrer eigenen Reise geben!

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Nach einer kurzen Umbaupause geht es weiter. Hinterm Vorhang sind im Dunkeln fünf Silhouetten zu sehen, aus den Boxen ertönt Guidos Tochter Emmy mit „Das ist der Weltuntergang“ und wenige Sekunden später fällt das Banner, und GuidoIngoEikeAlexPurgen ballern mit „Auf sie Gebrüll“ unmittelbar los. Die Stimmung ist sofort auf 100%, einzig ein scherzhaftes „Hallo Gelsenkirchen“ sorgt für eine kurze Sekunde des Unmutes. Direkt wird mit „Calling“ das nächste Geschütz aufgefahren, und in den folgenden 110 Minuten geht es Schlag auf Schlag, und eins ist klar: „Keiner kommt hier lebend raus“! Immer wieder müssen die Jungs ihren Unglauben über den rappelvollen Saal, den bis dato größten Auftritt in der Stadt und die grandiose Stimmung Ausdruck verleihen, und mehr als einmal mag man an den alten Echt-Klassiker „Weinst Du?“ denken, wenn man in die leicht glasigen Augen der Truppe sieht. Einziger Wermutstropfen ist der mäßige Sound im hinteren Hallenbereich. Die aktuelle Scheibe „Heut ist ein guter Tag“ hat natürlich einen großen Platz und macht knapp ein Viertel im Programm aus. Die Musiker sind bekanntermaßen immer wieder für Quatsch-Ideen empfänglich, und so bitten sie bei „Hey Ralph“ das Publikum sich in unzufriedener Fusballfan-Manier umzudrehen und Ralph den Rücken zu zeigen – 6000 Füße machen auf dem Absatz kehrt.

Guido singt alleine und mit Akustik-Klampfe das Highlight vom aktuellen Werk „Augen sehen“, und darauf folgt ein ungewöhnlich langer Block alter englischsprachiger Nummern, und liefert so einen Vorgeschmack auf das erste von drei Jahresabschlusskonzerten in Osnabrück, das sich ausschließlich der ersten Karrienhälfte widmen wird (wir werden berichten!).  „Solid Gold“ ist dabei dem Circle Pit Club der Die-Hard-Fans gewidmet, von denen sich etliche wie üblich in der ersten Reihe wiederfinden. In den Zugaben gibt es mit „Scheißmatratze“ einen in München auf der Bühne spontan entstandenen Song, der sich auch auf der aktuellen Benefiz-Single wiederfindet, und aus allen Kehlen schallt zum Abschluss „So Long“ und treibt ein weiteres Mal Tränen in die Augen der Herren. Es gibt nur wenige Combos, die sich bei jedem Gig dermaßen reinhängen, und wirklich nie einfach nur ihren Stiefel runterspielen, was auch am heutigen Abend wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt wurde. Im kommenden Jahr feiern die Donots übrigens ihren 30. Geburtstag mit einer Riesen-Sause auf dem bereits ausverkauften Domplatz in Münster, in der die Truppe ihre Zentrale hat. Man darf gespannt sein, was sich das Quintett dazu ausdenken wird!

 

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SETLIT ADAM ANGST

Wir sind zusammen

Punk

Alle sprechen Deutsch

Unter meinem Fenster

Wir werden alle sterben

Die Lösung für deine Probleme

Ja Ja, ich weiß

Splitter von Granaten

Professoren

 

SETLIST DONOTS

Auf sie mit Gebrüll

Calling

Keiner kommt hier lebend raus

Hunde los

Dead Man Walking

Apokalypse Stehplatz Innenraum

Hey Ralph

Ich mach nicht mehr mit

Dann ohne mich

Kaputt

Augen sehen

Wake the Dogs

Saccharine Smile

Solid Gold

Stop the Clocks

Today

Problem kein Problem

Whatever Happened to the 80s  

Hier also weg

 

Längst noch nicht vorbei

Scheißmatratze

Eine letzte letzte Runde

We’re Not Gonna Take It

So Long

 

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Fotocredit: Wollo@Whiskey-Soda

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