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URSULAR – Preta

Nein, keine Rechtschreibfehler: die Band heißt wirklich Ursular, nicht Ursula, das Album Preta (OMN Label Services / Fuga), nicht Petra. Die Frontfrau der Heavy-Stoner-Doom-Band aus Berlin hört allerdings tatsächlich auf den Namen Babett.

Okay, schlechte Wortspiele abgehakt, widmen wir uns der Musik, und die ist alles andere als schlecht. Hut ab, denn es handelt sich bei Preta schließlich nach einer Single um das Debüt-Album von Ursular, deren Name natürlich auf die lateinische Bezeichnung für Bär zurückgeht, wie auch das Cover vermuten lässt. Doom ist angesagt, aber melodisch, melancholisch, atmosphärisch, eingerahmt von schweren Riffs und dem präsenten Saxophon, das – zusammen mit den eindringlichen Vocals besagter Babett und ebenfalls von der Frontfrau gespielt – die Band aus der Menge heraushebt und für einen hohen Wiedererkennungswert sorgt. Ja, Sax ist natürlich sexy, und das nicht nur im Synthwave, sondern eben auch bei diesen Stonern und Psych-Rockern. Das sorgt teils für ein wenig Jazz-Attitüde, lockert auf, überrascht. Cool!

„Preta“ ist nur vier Songs lang, da weiß man schon beim Blick auf die Trackliste, dass es sich vermutlich um sehr lange Songs handelt. Lang sind sie wirklich, aber nicht erschlagend oder niederwälzend, wie man es beim Doom vielleicht erwarten würde. Ursular schaffen es vielmehr genau, die richtige Mischung zu finden. Dümpelnder Doom  und treibender Stoner-Rock treffen auf beinahe leichtfüssige Passagen, trifft auf erwähntes Saxophon und insbesondere auf die prägnante Stimme der Frontfrau. Das Ergebnis ist sowohl doomig als auch extrem psychedelisch und ziemlich groovend. Langsames, gepflegtes Kopfnicken ist quasi vorprogrammiert, gerade auch in den ausgedehten rein instrumentalen Passagen.

Ursular haben ein außergewöhnliches, elegantes Album erschaffen, das zwar nur aus vier Songs mit einer Gesamtlänge von rund 38 Minuten besteht, aber definitiv einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Schwerer Doom, orientalischer Touch, psychedelische Kopfvernebelung. Für „Preta“ muss man vermutlich neue Worte erfinden, um zu erfassen und zu beschreiben, was genau da passiert. Einziges Manko: man möchte definitiv mehr. Also los, Scheibe in den Player, oder noch besser Vinyl auf den Dreher, Licht gedämmt und genossen.

Note: 1-

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