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Eclectic Electric Volume One

Vor knapp einem Jahr legten die Schotten von Pallas ihr limitiertes Album „Wearewhoweare“ vor. Es handelt sich dabei um Album Nummer sieben in 38 Jahren Bandgeschichte. Bei dieser gemächlichen Outputfrequenz hat Gitarrist Niall Mathewson genug Zeit für andere Projekte. Genug vielfältige musikalische Ideen hat er ebenfalls, und so schrieb der Musiker mal eben ein Soloalbum, das er in einer künstlerischen Tour de Force komplett alleine eingespielt hat. Lediglich für einige Gesangsparts holte er sich Unterstützung.

Stilistisch hat er sich dabei erwartungsgemäß nicht allzu weit von seiner Hauptband entfernt. Pallas gelten zusammen mit Marillion, IQ und Pendragon als Speerspitze des britischen Neo-Prog, und wer mit den genannten Bands etwas anfangen kann, dem wird auch „Eclectic Electric Volume One“ gefallen. Die zwölf Tracks des Albums klingen dabei grundverschieden. So verschieden, dass sie nicht nur auf unterschiedlichen Alben stehen könnten, sondern man teilweise sogar verschiedene Komponisten erwarten würde, wüsste man es nicht besser. Für Abwechslung ist also gesorgt. Diese Abwechslung reicht vom eher geradlinigen Rocksong mit Alternative-Einschlag über fast schon poppige Arrangements bis hin zu orchestraler Filmmusik. So verbeugt sich Mathewson mit ‚The Last Horizon‘ vor Mike Oldfield und dessen Röhrenglocken, während die beiden Instrumentaltitel ‚Mortis‘ und ‚The Girl In The Attic‘ aus dem Soundtrack eines Tim-Burton-Films stammen könnten und stimmungsvolle Gruselatmosphäre verbreiten.

Die Gitarre steht erwartungsgemäß im Vordergrund, aber auch die Keyboards beherrschen über weite Strecken den Mix. Hin und wieder klingen die Schlagzeugparts des gesamten Albums etwas farblos. Da auch die Drums von Niall Mathewson selbst eingespielt wurden, liegt hier der Verdacht nahe, dass der Brite dann doch zumindest teilweise mit Samples gearbeitet hat. Hörenswert ist „Eclectic Electric Volume One“ dennoch geworden, sodass wir uns schon mal auf Volume Two freuen dürfen.

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