Divide Et Impera
„Divide Et Impera“ (Andromeda Relix) von Røsenkreütz ist nach „Back To The Stars“ der zweite Longplayer der Italiener. Halt, eigentlich muss man ja sagen: des Italieners. Røsenkreütz ist eigentlich ein Projekt des Produzenten Fabio Serra, der seit rund 30 Jahren in Verona ein Studio betreibt und dort aber eher Pop- und Dancebeats fabriziert. Aber keine Angst, hier wird nicht getanzt, sondern geproggt mit einem Stilmix irgendwo zwischen progressivem Rock, AOR und Hardrock. Wer Yes, Rush, Queen, Genesis und Toto mag, findet hier garantiert Gefallen an dem einen oder anderen Song, denn sie sind alle sehr unterschiedlich geworden. Aber wer mag schon nur eine der genannten Bands?
Bereits beim Opener ‚Freefall‘ fühlen sich alle heimisch, die immer noch auf 80er Neo-Prog im frühen Marillion-Stil stehen. Die Gesangsparts wirken harmonisch und sind oft mehrstimmig arrangiert. ‚Imaginary Friend‘ ist nicht ganz so poppig, wirkt durch den Einsatz der Bratsche treibend, entwickelt sich immer weiter zur abwechslungsreichen Up-Tempo-Nummer. Auch die vom Piano getragene Ballade ‚The Candle In The Glass‘ kann überzeugen. Der obligatorische Longtrack, hier ‚The Collector‘, darf natürlich auch nicht fehlen. Er rundet ein sehr solides Album noch einmal mit einem Querschnitt durch alle vertretenen Stile ab.
Fabio Serra lädt mit Røsenkreütz und „Divide Et Impera“ ein zu einem Spaziergang durch die AOR-Welt mit zahllosen Reminiszenzen an die schon erwähnten Bands, aber auch Camel oder Styx klingen immer wieder mal an. Dabei schafft es der Italiener aber jederzeit, nicht wie eine billige Kopie der Vorbilder zu wirken, sondern durchaus „sein eigenes Ding“ zu fahren. Orchestrale (Keyboard) Parts, ein paar Streicher, launige Kapriolen auf der Orgel, knackige Gitarren. Die Zutaten stimmen, das Rezept passt, der süße Kuchen mundet.
Røsenkreütz beim Importspezialisten Just For Kicks Music