Wir haben in den letzten Jahren immer wieder von diesem wunderbaren kleinen Festival im äußersten Südwesten der Republik berichtet. Nun geht es nach zwei ausgefallenen bzw. einer reduzierten Ausgabe 2021 endlich wieder zurück zu einem „normalen“ Festival. Normal heißt beim Baden in Blut in Weil am Rhein (bei Basel) zwei Tage nonstop Action in äußerst…
Die fliegende Untertasse auf dem Cover ist abgestürzt. Mitten in den Wohnwagen. Kaboom. Dabei starten Der Neue Planet mit ihrem zweiten Album „Area Fifty-Fun“ (Tonzonen Records) doch erst richtig durch, oder? So ein UFO-Crash kann schließlich sehr spannend sein, und das trifft hier auch auf die Musik zu. Vier Tracks irgendwo zwischen Post-, Progressive und…
„Soundless Voice“ (Triptonus Records / Noisolution) der österreichischen Formation Triptonus segelt unter falscher Flagge – wäre für die rein instrumentale Mischung aus Pychedelic Rock, Metal, Jazz und Weltmusik doch eigentlich eher die Bezeichnung „Voiceless Sound“ angebracht. Aber sei’s drum, der Bandname ist durchaus passend. Einen Tritonus wird hoffentlich niemand nach dem Genuß der Musik bekommen, aber auf einen Trip nehmen uns die sechs Musiker/innen auf jeden Fall mit.
Das Werk wurde bereits im Jahre 2019 aufgenommen, aber ein paar Probleme und die fehlende Aussicht auf Livegigs haben die Veröffentlichung bis heute verzögern. Jetzt ist es zum Glück endlich soweit, denn schon der erste Track ‚Ikaros‘ entführt in wohlige Gefilde, wo groovende Rockgitarren, ausgefeilte Rhythmen und verschachtelte Songstrukturen aufeinander treffen und den Hörer zu einer faszinierenden, fast schon progressiven Reise einladen. Dabei überraschen die Arrangements und beweisen den Mut zu Außergewöhnlichem und die oben erwähnte Nähe zu Weltmusik und Folk. Mal sind es das Hackbrett, dann die Djembe Trommel, dezente, experimentelle Streicher oder ein Didgeridoo, die stets interessante Akzente setzen und der Musik trotz fehlendem Gesang zu spannenden Aussagen verhelfen. Oft geht es ziemlich progressiv zu, und mehr als einmal fühlt man sich an die Post-Rock-Frickeleien von Bands wie Long Distance Calling erinnert. Orientaler Flair wie im Track ‚B’har‘ verschmilzt mit präzisen Gitarrenwänden, treibend, massiv und doch brüchig. Erst ganz am Ende geht dem Album ein klein wenig die Puste aus, aber das spielt nach acht episch-vertrakten Meisterwerken eigentlich kaum noch eine Rolle.
Triptonus begeben sich mit „Soundless Voice“ wahrlich auf einen Trip, der absolut wiederholt werden muss. Also den Repeatknopf gedrückt und ab dafür! Nach diesem Album muss man die Österreicher definitiv auf dem Schirm haben.
Ist das noch Post-Punk? Mit dieser Frage schickten Illegale Farben ihr drittes Album in die Welt hinaus. Die Band aus Köln war mutig genug, die Veröffentlichung nicht nur mitten in den Lockdown zu legen. „unbedeutend ungenau“ präsentiert zudem einen deutlich anderen Sound, als man es bisher von dem Fünfer gewohnt war. Sänger und Texter Thomas…
Endzeitstimmung gefällig? Natürlich! Was auch sonst in diesen Zeiten!? Aber Gott sei Dank wird Corona hoffentlich bald vorüber und nicht „The End of All Things“ (Pelagic) sein. Denn so betiteln Crown ihr düsteres Zweitlings-Werk.
War der Vorgänger stark von Ministry und Killing Joke beeinflusst, schlägt das Duo samt Drum-Computer jetzt neue Wege ein und hat sich deutlich weiterentwickelt. Ihr dystopischer Sound lässt sich irgendwo zwischen ruhigem Industrial und Post-Rock mit leichten Art-Rock- und Shoegaze-Einflüssen verorten. Der erste Gedanke geht beim Hören gleich in Richtung der späten und sanften Nine Inch Nails oder teilweise in die Soundtracks wie zu „The Girl with the Dragon Tattoo“, die NIN-Mastermind Trent Reznor zusammen mit Atticus Ross regelmäßig produziert. Hier und da blitzen vielleicht sogar etwas Depeche Mode auf. Denn einem müssen sich die Zuhörer*innen bewusst sein: elektronische Klänge und Synthesizer stehen auf „The End of All Things“ mehr als deutlich im Vordergrund.
Diese geben mal zurückhaltend, mal etwas stampfend immer wieder die bedrückende Marschrichtung der Platte vor. Begleitet wird dies von ausgeklügelten atmosphärischen Gitarrenmelodien wie in „Neverland“, „Gallow“ oder „Illumination“. Hin und wieder gesellen sich einige Klavier-Parts hinzu. Lediglich das rockigere „Shades“ sowie das anfängliche Akustik-Gitarrenstück „Fleuves“ brechen mit diesem Muster.
Crown haben mit „The End of All Things“ einen Weg eingeschlagen, der ihnen gut zu Gesicht steht. Die Platte wirkt in sich ruhend und von vorne bis hinten aus einem Guss. Die zum Titel passend dicht gedrängte düstere Atmosphäre trägt dazu ihren Teil bei. Aber keine Sorge, den endgültigen Weltuntergang rufen auch Crown nicht hervor, sodass man sich nach ein paar Durchläufen doch freudig umblickt und feststellt: Es ist Frühling!
Unter dem Titel „The End of All Things“ hat das Post-Rock-Duo Crown eine neue Platte für den 16. April 2021 angekündigt. Mit „Illumination“ hat die 2011 gegründete Band auch gleich einen ersten Vorgeschmack präsentiert, der wieder jede Menge elektornische Einflüsse besitzt. Vorbilder wie Nine In Nails, Godflesh, Ministry oder Killing Joke werden bei ihrer Musik…
Alle, die wieder Nachschub in Sachen Psychedelic, Groove, Post Rock und Progtenzenden brauchen, legen ab dem 12. März „Triskele And Cascades“ (EMG) der Twangmen auf.
Die Twangmen stammen aus Vorarlberg in Österreich, aber mit Alpenrock hat das Ganze dennoch absolut nichts zu tun, auch wenn es gar nicht so einfach ist, die Band musikalisch einzuordnen. Das Quintett macht seit über zehn Jahren als Trio in klassischer Besetzung Bass, Gitarre und Schlagzeug Musik, bei der Produktion des Albums Triskelle And Cascades wurde das Line-Up um Keyboard und Cello erweitert.
Die Musik ist rein instrumental, und es liegt in der Vorstellungskraft des Hörers, sich etwas unter Songtiteln wie ‚Bluetopia‘, ‚Autowahn‘ oder ‚Twanglove‘ vorzustellen. Bei dieser Vorstellung hilft lediglich die Musik, und das macht sie hervorragend, irgendwo pendelnd zwischen Prog, Psychedelic, Post und Classic Rock. Retro 70s Prog trifft auf Flower Power, wabernde Keyboards, und niemand vermisst wirklich den Gesang. Das Grundgerüst von Bass und Schlagzeug wird durch treibende Gitarrenriffs verstärkt, und Keyboard und Cello setzen immer wieder teils überraschende Akzente. Das Cello wird hier oft verfremdet und hat nichts von Klassik, sondern entführt in teils experimentelle Klangwelten mit hin und wieder komplexen Rhythmus- und Songstrukturen, die auch den Progfans gefallen dürften. Dabei überraschen die Musiker mit experimentellen Ideen wie auf dem futuristischem ‚Bridgeland‘.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie es klingt, wenn Black Sabbath und Pink Floyd klingen würden, hätte sie Long Distance Calling gecovert und das Ergebnis mit abgespacten Cellosounds unterlegt, der legt wirklich mal die Twangmen auf.
Aus dem norwegischen Underground kommen immer wieder höchst spannende Bands, so auch Heave Blood & Die. Die Truppe mit dem ungewöhnlichen Namen kreuzen mit „Post People“ (Fysisk Format) quer durch die Genres, und diese sind gar nicht so ganz einfach zu bestimmen. Einflüsse aus dem Doom sind noch vorhanden, denn dort hat die Band einmal angefangen. Psychedelic Rock kommt jetzt aber stärker durch, wenn er nicht gerade von Wave- oder Industrialsounds überflutet wird. Oder klingt das mehr nach Post-Punk? Post-Rock? Post-Irgendwas? Auf jeden Fall Post People!
Tiefe und Schwere im Sound zeugen von den düsteren Doom-Wurzeln der Skandinavier. Rythmisch wird es immer wieder mal progressiv, musikalisch schweben Moog und Mellotron über Gitarrenwänden irgendwo zwischen Long Distance Calling und Killing Joke. Die Vocals werden oft durch verschiedene Effektprozessoren verfremdet
„Post People“ überrascht mit schnelleren Nummern wie dem treibenden ‚Metropolitan Jam‘ und surrealen Klanggemälden wie ‚Everything Is Now‘. Der Titeltrack am Ende des Albums besticht mit wabernden Gitarren und jeder Menge sphärischen Wave-Sounds, die über weite Strecken ein wenig an The Cure erinnern. Die Mischung passt, und damit ist Heave Blood & Die ein faszinierendes Stück Musik gelungen, das Genregrenzen umschifft und dennoch gekonnt sein Ziel findet. Nach den acht Songs will man die Scheibe gleich noch einmal hören, um alles zu entdecken, das sich hier in den Liedern versteckt, um noch einmal die Abwechslung zu erfahren, noch einmal davon getragen zu werden in eine Welt jenseits der Gegenwart.
„Alles Explodiert“ ist die neue Single von Illegale Farben und kündigt das neue und dritte Album der Band aus Köln an. Gestartet als Postpunk-Band mit vitalen Wurzeln in der DIY-Szene, ist die Band nun angekommen in einer neuen Zwischenwelt aus Postpunk, Postrock und experimentellem Pop. Das Album ist düster und kompakt und berichtet von existentiellen…
Die schwedischen Post Metaller PG.Lost schenken euch zur dunklen Jahreszeit sieben Minuten pure Melancholie in Form eines Studio-Live-Videos von ,E 22‘. Der Song ist zusammen mit sieben weiteren Stücken auf dem im November erschienenden Album „Oscillate“ verewigt. Das Album könnt ihr über Pelagic Records oder die Bandcamp-Seite der Band beziehen. Genießt zuerst aber erst einmal…