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THE BLACKWHITECOLORFUL – Brace For Impact

Zu den Sätzen, die man als Passagier in einem Verkehrsflugzeug eher nicht von der Kabinencrew hören möchte, gehört sicher ein drängendes „Brace For Impact!“. Auf einer Bühne oder der heimischen Anlage sollte man „Brace For Impact“ (Tonzonen Records) aber auf jeden Fall hören. Mit dieser Aufforderung melet sich nämlich das Kölner Quintett The Blackwhitecolorful zurück. Nach dem 2020er Debüt und zwei weiteren EPs geht es jetzt mit einem Konzept weiter, das irgendwo zwischen Alternative Rock, Metal, Post-Rock und Post-Hardcore musikalisch umgesetzt wird.

Die Geschichten der zwölf Songs handeln von Menschen, die ihre Heimat verlassen (müssen) und sich in die Ferne aufmachen. Sie werden dabei zu Pionieren, durchbrechen Grenzen und erschließen Unbekanntes. Es geht auch darum, den Weltraum zu erobern, daher auch die stilisierte Raumfähre auf dem Cover. „Brace For Impact“ bietet Alternative Rock mit hohem Tempo, aber auch ruhige Sequenzen mit malerischen, gar epischen Synthie-Sounds. Zwischendurch darf durchaus auch mal gegrowlt werden, dann wird es leicht hardcorig, um dann aber auch melancholische Balladen zu beinhalten. Damit ist das musikalische Programm äußerst abwechslungsreich, das gefällt.

Schon der Opener ‚Echoes‘ nimmt uns direkt gefangen in einer groovenden Symbiose verschiedener Stile. Pop, (Post) Rock, Alternative Riffs, treibende Synthies. Genau dieses Konzept zieht sich ebenfalls durch die folgenden elf Tracks. Dabei gibt es hin und wieder musikalische Gäste, überwiegend für Gesangsparts. Hiervon sticht besonders Emelyn Blanco heraus im minimalistischen ‚Dark‘, dem wohl schönsten Song des Albums, bevor es in ‚OV-102‘ so richtig schön spacig und episch wird. The Blackwhitecolorful wissen, wie man Atmosphäre erschafft und lassen verspielte Synthiesounds und Gitarrenwände wunderbar miteinander harmonieren. Überhaupt muss man die Abwechslung auf „Brace For Impact“ loben. Und feststellen, dass die Band in allen durchkreuzten Musikstilen zu Hause ist und fett abliefert. Die Produktion ist anspruchsvoll und gefällt auch technisch, so dass wir wenig zu meckern finden. „Brace For Impact!“ – wir stürzen ab in neue Musiksphären und schlingern im Freudentaumel durch das Nichts.

Note: 2+

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