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Iron Maiden und Steven Wilson ganz weit vorn: Michaels Jahresrückblick 2015

Iron_Maiden_Book_Of_Souls.jpg „Viele junge und äußerst talentierte Nachwuchsbands drangen 2015 an unsere Ohren, aber die Ehre des „Besten Metal-Albums 2015“ gebührt dann doch den ganz alten Hasen. Iron Maiden schufen mit „The Book Of Souls“ nach fünfjähriger Auszeit eine Platte, die mal eben locker in die Geschichte des Heavy-Metal eingehen wird. Großartige und eingängige Melodien, wunderbare Riffs und Soli sowie Dickinsons unverwechselbare Stimme sorgen auf diesem Doppelalbum für ein breites Dauergrinsen beim Hören. Der epische Longtrack ‚Empire Of The Clouds‘ ist nicht nur das absolute Highlight dieser Platte, sondern mit seiner packenden Instrumentierung und vielen Stilwechseln zudem auch eine der großartigsten Songs des vergangenen Jahres.

Gegen die Übermacht der Eisernen Jungfrau hatten auch die deutschen Powerbarden von Blind Guardian oder Metal-Urgestein Michael Kiske keine Chance. Beim Progressive Rock sieht es ähnlich aus: Viele Alben junger Bands landeten im Player und boten hohe Qualität, insbesondere das grandiose Live-Album „Teide 2390“ von Nosound oder die diesjährigen Platten von The Tangent und Beardfish. Ganz weit oben auch die neuen Outputs von Steve Hackett und Steve Rothery. Gerade „The Ghosts Of Pripyat“ eröffnete das Prog-Jahr mit stimmungsvollem instrumentalen Gitarrenzauber. Das Prog-Album des Jahres schuf aber ein anderer Steve(n): Mit „Hand.Cannot.Erase“ hat Steven Wilson
Steven_Wilson_Hand_Cannot_Erase.jpg “ ein Album für die Ewigkeit geschaffen, ein Wechselbad der Gefühle und eine musikalisch fesselnde und anspruchsvolle Reise. Besser kann man es wirklich nicht machen.

Im Bereich Bluesrock hat sich 2015 ebenfalls viel getan. Die schon vom Kollegen Daniel angesprochene Scheibe „Jukehouse Revival“ der Texaner The Statesboro Revue gehört ohne Frage zu den besten Alternative-Country-Alben des vergangenen Jahres. Mein persönlicher Favorit bleibt aber ‚Rise To The Mountains‘ der amerikanischen Hardrock-Formation Hogjaw, die bei ihrer Herbsttour auch live mehr als überzeugen konnten. Hogjaw_Raise_To_The_Mountains.jpg „Dreckige Gitarrenriffs treffen auf bluesrockigen Gesang mit jeder Menge Power und Spielfreude.

Wer seinen Bluesrock lieber etwas ruhiger und folklastiger mag, dem sei noch einmal Monk Parker mit seinem wundervollen Album „How The Spark Loves The Tinder“ ans Herz gelegt – bluesgeschwängerte Americana vom Feinsten.

Newcomer und mein Geheimtipp des Jahres: State Line Syndicate aus Los Angeles, die mit ihrem im April erschienenen Debütalbum ‚Go Back To The 90s‘ zwar das Punkrock-Rad nicht neu erfunden haben, aber doch eine stimmige Mischung aus Pop, Rock, Alternative und Punk abgeliefert, die vor allen Dingen auch live absolut überzeugen konnte.

State_Line_Syndicate.jpg „Bleiben wir kurz beim Thema „Live“, denn auch 2015 gab es natürlich wieder unzählige Bands auf der Bühne zu erleben. Im Bereich Newcomer überzeugte mich die Performance der schon erwähnten Jungs von State Line Syndicate, die eine geballte Ladung Power und Spielfreude auf die kleine Bühne des legendären Whisky-A-Go-Go in Hollywood brachten und sich damit schnell zum Highlight des Abends machten.

Eine besondere Erwähnung hat sich auch das Euroblast-Festival in Köln verdient, insbesondere wegen seiner tollen familiären Atmosphäre und dem vorbildlichen Umgang der Veranstalter mit Fans und Besuchern.

Surrogate.jpg „Zum Schluss noch ein besonderes persönliches Highlight des Jahres: Im April durfte ich „The Wall“ live erleben. Zwar nicht von Pink Floyd, aber kaum minder beeindruckend. The Bremerhavener Band Surrogate inszenierte die berühmte Show und bot eine perfekte Illusion. Insbesondere die musikalischen Leistungen waren derart beeindruckend, dass man meinen konnte, die Herren Gilmour und Waters stünden persönlich auf der Bühne. Respekt!

2015 war ein rockiges und sehr abwechslungsreiches Jahr mit vielen musikalischen Neuentdeckungen, grandiosen Alben und fantastischen Konzerten. Und der Ausblick auf 2016? Ende Januar erscheint das neue Dream Theater-Album. Noch Fragen?

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