Valentin

Kennt ihr schon … LARKIN POE?

Die Schwestern Megan und Rebecca Lovell von Larkin Poe haben zu sich selbst gefunden – und deshalb einfach noch mal debütiert. Wir wollten mehr wissen und trafen sie zum kurzen Rock-Check-up.

TÜSN – Gewinnt mit uns Tickets zum ‚Schuld‘-Release-Konzert in Berlin!

TÜSN drehen den Hahn zu – und sammeln sich, in dieser schnellebigen Zeit, zu der sich das Sammeln wieder lohnt. Sprechen können so lange die Anderen. Über sie. Hype als Einbahnstraße; das Öl im Feuer: die reine Kunst. Quintessenz ist das Album ‚Schuld‘, das ab dem 12.02.2016 in den Läden stehen wird. ____________________________________________________________________________ Und nun…

TUXEDOMOON auf ‚Half-Mute‘-Tour: Jetzt Tickets gewinnen!

Im Jahre 1980 markierte das Album ‚Half-Mute‘ die diskografische Geburtsstunde einer Band, die zugleich Avantgarde-Pop und Post-Punk sein konnte. Weil diese Platte das so eindrucksvoll demonstrierte, und weil man als Band bis heute stolz auf seinen Erstling zurückblickt, werden Tuxedomoon im nächsten Jahr noch einmal auf Half-Mute-Tour und am 20.05.2016 zum Konzert ins Astra Kulturhaus…

WS präsentiert: LSD ON CIA ab morgen auf Tour!

Genau eine Woche nach Erscheinen des Zweitling ‚Celestial Bodies‘ fällt morgen in Hamburg der Startschuss für LSD on CIAs Deutschland-Tour. Wir haben das Vergnügen, euch die Chose ans Herz zu legen – wo immer ihr auch wohnt! Checkt die Dates und sichert euch die letzten Tickets, es lohnt sich: 22.01.2016 Hamburg – Hafenklang (Support: SAFI)         …

MTV Unplugged: Unter Dampf – Ohne Strom

Während die Jauchs und Raabs dieser Welt vergleichsweise zügig ihre Studios räumen, drehen seine Unheiligkeit weiter fleißig Ehrenrunden. Mehr als ein Jahr zieht sich der Auszug des Grafen aus dem dicken Wanst des Showgeschäfts schon hin, und bis zum großen und sicherlich zugabenreichen Abschiedskonzert im Kölner RheinEnergie-Stadion direkt vor der Haustür des Rezensenten stehen noch weitere lange und lukrative Monate bevor. Politikern würde man nachsagen, sie klebten an ihrem Stuhl. Nun hat der Graf a) (noch) keine politische Erfahrung und b) für sich die stehende Pose gewählt, weil dann die ausgebreiteten Arme besser wirken. Wie dem auch sei: Das Akustik-Album ‚Unter Dampf – Ohne Strom‘ markiert zumindest schon mal das diskografische Ende – vorbehaltlich weiterer unliebsamer Überraschungen, versteht sich – und den kreativen Exitus konsequenterweise gleich mit.

Der Graf steht unter Dampf, ist im Begriff, sein zum Großunternehmen aufgeblähtes Projekt bis zum letzten Tröpfchen zu liquidieren. Und was eignet sich da besser als ein Schulterschluss mit dem prestigeträchtigen MTV-Unplugged-Format? Auch die Terminierung des neuen (und angeblich wirklich) letzten Unheilig-Releases in der Vorweihnachtszeit wird sich zweifellos bezahlt machen. Beflügelt vom großen Orchester in seinem Rücken, Rängen voller argloser, rechtschaffener Musiker, setzt der Graf alles frei, was an Pathos in ihm steckt, schmettert ungelenke Durchhalteparolen und schwadroniert von der „Zartheit deines Seins“, bedröppelten Schneemännern und all den anderen Undingen, die in den vergangenen Jahren unter der kahlen Schädeldecke vor sich hin modern konnten. Ohne Strom liegen des Grafen plumpe Parabeln nicht nur in all ihrer witzlosen, ungenierten Eindimensionalität frei, sondern werden ersatzweise auch noch mit schulmusikalischen Kniffen garniert, die den Aufwand nicht wert sind – geschweige denn, dass sie auch nur annähernd Tiefgang vortäuschen könnten. Selten klaffen jenseits der FKK-Strände Anspruch und Wirklichkeit so weit auseinander.

Apropos FKK: Die Besprechung dieses Albums war von vornherein als Katastrophentourismus vorgesehen; die Erwartungshaltung entsprechend präpariert. Dass allerdings die Umstöpselei eine derart verheerende Wirkung zeigen würde, war nicht abzusehen. Und dass neben ein paar irrgeleiteten Co-Klabautermännern auch Helene Fischer dem Grafen auf der Bühne beispringen würde, um die Gala der Grenzwertigkeiten volksgerecht abzurunden, hätte ebenfalls ruhig Gedankenspiel der Zyniker bleiben dürfen. Doch nein, es kommt, was kommen musste, der Albtraum wird real, aus Mainstream wird Painstream: Aachener Pfandadel feat. unsere Helene. Ein bunter Jahrmarkt der Anbiederungen. „Es ist so schön mit dir, wirklich“, sagt sie. „Dankeschön!“, fühlt er sich geschmeichelt. „Wie nett!“ quittiert sie den Beifall des Publikums; sie kennt diesen ganzen Mist aus dem Fernsehen. Dialoge, die betroffen machen. Synergien, die Sünde sind. Ein Herz für Kinder, Fernsehpreis und -garten, abrakadabra – der Haufen ist platziert, die Kacke am dampfen und der ganze Rest schnuppe. Mit ‚Für mich soll’s rote Rosen regnen‘ besudelt der Graf zum Abschluss das Andenken der Knef und hört sich dabei auch noch verboten patent an, sollte denn zu diesem Zeitpunkt – bis hierher muss man es erst einmal schaffen ..! – den eigenen Sinneseindrücken noch zu trauen sein.

Wie man es auch dreht: Die faktische Auflösung gewinnt rapide an Dringlichkeit. Dann würde alles gut! Solange sich der Graf nicht mit dem Howard-Carpendale-Syndrom infiziert. Denn am Ende gäbe es sicherlich weitaus Verwunderlicheres als ein Comeback. Wer so ausgiebig die Segel streicht, wird der süßen Theatralik einer Wiedergeburt sicher nur schwer widerstehen können. Wetten? Oder der Graf ergattert eine der begehrten Tatortkommissar-Rollen und unterschreibt einen hochdotierten Expertenvertrag in Sachen Schlager, Charity und Wintersport beim ZDF. Mit Option auf eigene Kochsendung, gegebenenfalls an der Seite von Johann Lafer. Aber natürlich erst, nachdem er das Wave Gotik Treffen aus seiner bedauernswerten Nische befreit hat.

David Bowie – Kunst essen Tod auf

„Könntet ihr euch bitte mal informieren, bevor ihr so einen Unsinn postet!“, empörte sich Facebook-User Thomas, kurz nachdem wir am Morgen des 11. Januar den Share-Button betätigt hatten, um die popkulturelle Hiobsbotschaft schlechthin zu verbreiten. Sein gutes Recht, denn ein David Bowie ist schließlich nicht einfach mal eben tot. Dabei wünschten wir uns aber zu jenem Zeitpunkt ja selbst nichts sehnlicher als Dementi. Die Sachlage sollte uns keine Erleichterung verschaffen. Dennoch: Niemand geht so ganz, David Bowie überhaupt nicht. Ein Nachruf.

MOTÖRHEADs Lemmy Kilmister ist tot

Auch wenn die Nachricht nicht völlig aus heiterem Himmel kommt – viele Rockfans wird sie mit ungeminderter Härte treffen: Motörhead-Frontmann Lemmy Kilmister ist tot. Der Mann, der zeitlebens im Übermaß dem Alkohol zusprach und um den in den vergangenen Monaten – auch und vor allem vor der Bühnenkante – zu bangen war, ist heute, vier…

RADIOHEAD – Gescheiter(ter) Bond-Song als Weihnachtsgeschenk

Millionen Kinobesucher weltweit haben ihn im Ohr: Sam Smiths ‚Writing’s On The Wall‘ machte das Rennen im Kampf um den Titelsong zum 24. James-Bond-Streifen ‚Spectre‘. Pünktlich zu Weihnachten melden sich nun Mitbewerber von Rang und Namen: Auch Radiohead reichten einen eigens komponierten Song ein, hatten aber letztlich das Nachsehen gegen den wohl übermächtigen Smith. Den…

MTV Unplugged

Placebo auf akustisch – ein wenig hat man das ja noch im Ohr: Das Ende 2011 erschienene iTunes-Album ‚Live at Angkor Wat‘ dokumentierte den historischen Auftritt der Band vor der Kulisse der Weltkulturerbe-Stätte in Kambodscha. Pünktlich zum 20. Bandjubiläum – und gerade rechtzeitig zum Anbruch der besinnlichsten Wochen des Jahres – stöpselt das Trio nun abermals die Geräte ab und präsentiert nackten Sound nach guter alter MTV-Unplugged-Tradition.

Aufgezeichnet im August 2015 in London, sollte dieses Live-Album wie wenige andere für das Ausschöpfen der Möglichkeiten stehen. Die Band hat die Angelegenheit, so scheint es, als für die Nachwelt aufgezeichneten Workshop angesehen. Sie hat revidiert und ausgelotet, was geht, und dabei auch die eine oder andere klangliche Konvention in der Placebo-Formel überwunden. Es ist nicht selbstverständlich, dass Rockbands von Welt, wie Placebo es sind, den Mut oder auch nur die Lust aufbringen, neue gestalterische Erfahrungen zu sammeln, wenn ohnehin seit Jahren alles wie von selbst zu laufen scheint. Gewagt haben Sie es dennoch. Ohne viel Durchschlagskraft – falls es sich nicht sowieso verbietet, derartiges von einem Unplugged-Album zu erwarten –, aber immerhin mit dem einen oder anderen spannenden Moment.

17 Tracks sind es am Ende geworden. Für Matt Lunn, den Nachfolger des abtrünnigen Steve Forrest hinterm Drumkit, ist es die allererste Aufnahme mit Placebo. Daneben lud man Majke Voss Romme / Broken Twin und Joan As Police Woman ein, um ‚Every You, Every Me‘ und ‚Protect Me‘ als Duette zu inszenieren. Was befremdlich klingen mag, erweist sich vor allem stimmlich als wohldurchdachte Besetzung. Weiter hervorzueben ist der unerwartet aufgeführte Oldie ’36 Degrees‘ sowie das erstmalig gecharterte, eigens für diesen Auftritt umgebrochene ‚Bosco‘ vom letzten Album ‚Loud Like Love‘. Das Pixies-Cover ‚Where Is My Mind?‘ hingegen ist längst Tradition und bedarf kaum mehr einer Erwähnung.

Für die akustischen nterpretationen setzen Placebo in erster Linie auf Entschleunigung und übermäßig viel Bindemittel aus den Reihen eines Streichorchesters. Die anvisierte Romantik aber will sich trotz adventlichster Umstände nicht einstellen. Eher zäh wirken die verschleppten und streicherverklebten Varianten von ‚Slave To The Wage‘ und ‚Without You I’m Nothing‘; nur schwer verdaulich ist das sonst so kantige ‚Meds‘ als Piano-Ballade.

Da man sich gegen das Stutzen der Live-Tracks entschied, führt Brian Molko auch auf CD mit charmanten Ansagen durch den Abend. Das mag Authentizität transportieren, ja, vielleicht ein, zwei Durchgänge lang zur Unterhaltung beitragen, macht auf Dauer aber reichlich mürbe. Dank ‚MTV Unplugged‘ werden immerhin schlagartig ein paar hunderttausend Menschen mehr über die marokkanische Kastenzither (O-Ton Molko:

‚The kanun is out of tune!‘

) Bescheid wissen, die eigens für ‚Post Blue‘ rausgekramt wird. Oder darüber, dass Brians Songwriting-Gitarre 16 Jahre mehr auf dem Buckel hat als er selbst.

À propos Jahre: Molkos Stimme hat sich über selbige hörbar in die Tiefe entwickelt und klingt dadurch fast enervierend quäkig. Nicht, dass das eine neue Tendenz wäre, aber gerade Stücke der ersten Alben, die der Sänger noch in ungereiftem androgynen Jauchzen aufnahm, lässt das schnell schwerfällig wirken. Zu werben, Placebo seien für die akustische Live-Act prädestiniert, ist nach alledem doch ein wenig übertrieben. Eher ist dies hier ein erfrischendes Weihnachtsgeschenk für hartgesottene Fans – und ein enervierendes Live-Konzept für alle anderen. Gelinde gesagt. Denn wer Placebo nie wirklich mochte, wird in diesem Album garantiert den Gipfel der Überflüssigkeit erblicken.