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The End of All Things

Endzeitstimmung gefällig? Natürlich! Was auch sonst in diesen Zeiten!? Aber Gott sei Dank wird Corona hoffentlich bald vorüber und nicht „The End of All Things“ (Pelagic) sein. Denn so betiteln Crown ihr düsteres Zweitlings-Werk.

War der Vorgänger stark von Ministry und Killing Joke beeinflusst, schlägt das Duo samt Drum-Computer jetzt neue Wege ein und hat sich deutlich weiterentwickelt. Ihr dystopischer Sound lässt sich irgendwo zwischen ruhigem Industrial und Post-Rock mit leichten Art-Rock- und Shoegaze-Einflüssen verorten. Der erste Gedanke geht beim Hören gleich in Richtung der späten und sanften Nine Inch Nails oder teilweise in die Soundtracks wie zu „The Girl with the Dragon Tattoo“, die NIN-Mastermind Trent Reznor zusammen mit Atticus Ross regelmäßig produziert. Hier und da blitzen vielleicht sogar etwas Depeche Mode auf. Denn einem müssen sich die Zuhörer*innen bewusst sein: elektronische Klänge und Synthesizer stehen auf „The End of All Things“ mehr als deutlich im Vordergrund.

Diese geben mal zurückhaltend, mal etwas stampfend immer wieder die bedrückende Marschrichtung der Platte vor. Begleitet wird dies von ausgeklügelten atmosphärischen Gitarrenmelodien wie in „Neverland“, „Gallow“ oder „Illumination“. Hin und wieder gesellen sich einige Klavier-Parts hinzu. Lediglich das rockigere „Shades“ sowie das anfängliche Akustik-Gitarrenstück „Fleuves“ brechen mit diesem Muster.

Crown haben mit „The End of All Things“ einen Weg eingeschlagen, der ihnen gut zu Gesicht steht. Die Platte wirkt in sich ruhend und von vorne bis hinten aus einem Guss. Die zum Titel passend dicht gedrängte düstere Atmosphäre trägt dazu ihren Teil bei. Aber keine Sorge, den endgültigen Weltuntergang rufen auch Crown nicht hervor, sodass man sich nach ein paar Durchläufen doch freudig umblickt und feststellt: Es ist Frühling!

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