|

Seal The Deal & Let’s Boogie

Und wieder ein Volbeat Album. Nummer sechs immerhin. Die Dänen bleiben auch diesmal ihrer Namensgebung treu und betiteln ihr neuestes Werk „Seal The Deal & Let’s Boogie“ und bleiben damit konsequent, bei allen Albentiteln entweder ein „/“ oder ein „&“ einzubauen. Soviel zum Formalismus. Das neue Album bietet 13 Tracks gewohnten perfekt produzierten Volbeat Sound. Charakteristisch dafür ist die außergewöhnliche Stimme des Sängers Michael Poulsens. Seit 2013 haben sich die Mannen um Poulsens Zeit gelassen, ein neues Album zu präsentieren. Da wird der Fan langsam ungeduldig, aber die Erwartungen vieler wurden erfüllt. „Seal The Deal & Let’s Boogie“ reiht sich nahtlos an seiner Vorgängeralben an und überzeugt mit gewohnt druckvollen Riffs, treibenden Beats und eingängigen Melodien, die alle Ohrwurmcharakter haben. Eine Mischung aus Rock, Metal und Rockabilly. Das sind eben Volbeat, unverkennbar.

Bereits ab Track 1 „The Devil’s Bleeding Crown“ ist sofort erkennbar, dass dies Volbeat Sound ist. Man spürt die treibende Kraft einer Lokomotive, die mit Volldampf abfährt. Drums und Gitarren, die die Herzfrequenz erhöhen und das Blut zum Wallen bringt. Das ist eben der Sound, den die Fans mitreißt, warum Volbeat live alle Zuhörer in ihren Bann versetzen. Noch deutlicher dann ab Track 2 „Marie Laveau“. Spätestens jetzt will man mitsingen und bekommt den Refrain nicht mehr aus dem Ohr. Und so geht es weiter, Song für Song.

Nun könnte man aber auch sagen: Nichts neues, das stimmt schon, Volbeat bleiben ihrer Linie treu, aber genau das lieben die Fans und langweilig muss deswegen die Musik noch lange nicht sein. Und wer genau hinhört nimmt auch die Nuancen wahr, die das Besondere ausmachen und die man eventuell bei oberflächlicher Betrachtung gar nicht wahrnimmt. Seit 2013 beispielsweise ist Ex-Anthrax-Gitarrist Rob Caggiano mit an Bord und trägt erstmals nun auch seinen Part zum Songwriting bei und dies hört man beim ein oder anderen Riff und Solo doch sehr deutlich. Beim Track „Goodbye Forever“ überraschen Volbeat mit dem Harlem Gospel Choir und sorgen damit ein wenig für Gänsehaut. Oder der Song „Black Rose“, ein Duett mit Danko Jones. Das klingt perfekt, harmoniert grandios, wie gemacht füreinander. Und dann gibt es eben noch die kleinen Stilelemente, die in den Songs eingebaut werden, ob das nun wie bei „Rebound“ punklastige Akkorde sind oder wie bei „Battleship Chains“ Countryelemente, die einem dazu verleihen, den Song auf der nächsten Linedance Veranstaltung zu spielen oder eben auch im Refrain in Dänisch zu singen wie bei „For Evigt“. Volbeat variieren auf ihre Weise und verleihen dadurch jedem ihrer Songs ein wenig Individualität.

Sicher ist, nicht alle Songs werden Chart-Stürmer, aber die neuen Werke zeigen, wie handgemachte Musik sich anhören kann. Das Album wird die Fans definitiv nicht enttäuschen und neuen Zuhörern unter Umständen auf den Geschmack bringen. Im Großen und ganzen also ein gelungenes Werk ohne große Überraschungen oder Stilbrüchen. Es bleibt daher jedem Einzelnen überlassen, ob er mehr Experimentierfreudigkeit schätzt oder gerne am Alt- Hergebrachten festhält. Einzeln betrachtet ist das Album sehr zu empfehlen.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar