|

NEW MODEL ARMY – Unbroken

Es gibt Bands, die gefühlt schon unser ganzes Leben begleitet haben. Klar, die Stones oder AC/DC haben immer schon ihre Melodien in unseren persönlichen Soundtracks hinterlassen. Wenn auch nicht ganz so lange wie die erstgenannten, aber auch mittlerweile seit 44 Jahren dabei, sind  New Model Army. Vor erst wenigen Monaten haben sie eine Live-Platte veröffentlicht, nun legen sie mit „Unbroken“ und ihrem insgesamt 15. Studiowerk nach, das wir Euch hier vorstellen wollen.

„First Summer After“ ist der Opener, der genau das enthält, was die -mittlerweile zum Quartett geschrumpfte- Truppe seit mehr als vier Dekaden ausmacht: eine treibende Rhythmusfraktion mit diesem immer dominanten Bass, Gitarre(n), gelegentliche Keyboards und Sullivans markante Stimme. In den folgenden 45 Minuten ändert sich an diesem Grundgerüst auch nichts Grundlegendes. Mal geht es etwas härter und düsterer zu („Reload“), dann eher ruhig („Cold Wind“ oder „If  I Am Still Me“), meist aber irgendwie rockig-melodiös mit wechselnden Tempi. Wirklich herausheben lässt sich keine der insgesamt elf Nummer, wenn man aber unbedingt eine als Anspieltipp für Leute mit wenig Zeit geben soll, dann wäre es vermutlich „Coming Or Goin“, das am ehesten Hit-Charakter hat, und (ein ganz klein wenig) an alte Klassiker wie „No Rest“ erinnert, ohne diese zu wiederholen.

Ein Grund, warum einige Musikformationen so viele Jahre erfolgreich sind, ist vermutlich der jeweilige Grundsound, den sie über die Jahrzehnte konserviert und gepflegt haben (von ein paar kleineren Ausflügen einmal abgesehen), und an dem sie immer erkannt werden. Neben den obengenannten Kapellen um Mick Jagger und Angus Young, ist genau dieses auch bei der Combo um Justin Sullivan einer der Gründe des anhaltenden Erfolges.

Böse Zungen würden sagen: „Denen fällt ja nichts Neues und Innovatives mehr ein!“ Warum sollte es auch, solange es spannend bleibt? Und genauso ist es auf diesem Longplayer. Klassische NMA-Klänge, von denen sich jedes einzelne Lied unbemerkt (als neu) in jegliche Zufalls-Playlist reinschmuggeln könnte, um doch gleich der richtigen Gruppe zugeordnet werden zu können. „Unbroken“ ist dabei kein Hit-Feuerwerk, aber ein mehr als amtliches Album, was man nach all den Jahren erst einmal hinbekommen muss. Neue Fans werden sich die Engländer mit diesen elf Tracks wohl eher nicht erspielen, aber die treuen Wegbegleiter werden es dankbar aufnehmen. Wer New Model Army über die Jahre ein wenig aus den Augen verloren hat, hat mit „Unbroken“ nun die passende Gelegenheit, sich Sullivan und Co wieder anzunähern, und wird schnell feststellen, warum man sie eigentlich immer gemocht hat.

 

Note: 2+

Bandhomepage

New Model Army bei Facebook

New Model Army bei Instagram

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar