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KING FALCON – King Falcon

„ROCK IST TOT!“, heißt es aller Orten. Selbst hier bei Whiskey-Soda haben wir in unserem Podcast über die seit Jahren stagnierende und immer gleiche Programmgestaltung der großen Festivals diskutiert, wo „nur Bands für alte Leute“ (Zitat eines Redaktions-Sprösslings) stattfinden. Dass man nun ausgerechnet dort beginnt, Rapper ins Line-Up zu bringen, untermauert diese These dann auch noch. Doch: Ist das wirklich so? Aus New York City (ja, genau dort wo die alten Dinos von KISS in wenigen Wochen zu Grabe getragen werden) kommt auf jeden Fall frischer Wind in Form von King Falcon, die sich mit aller Kraft anschicken, mit ihrem gleichnamigen Debüt die Fackel übernehmen  zu wollen.

Mit „Everybody´s Down“ und “Ready Set Go” wird zu Beginn direkt die Marschroute für das insgesamt knappe dutzend Tracks festgelegt. Knackige Gitarren mit einfachen, aber pointierten Akkord-Folgen, immer melodiös und stetig zuckt das Tanzbein und wippt der Kopf im Takt dazu. Was besonders auffällt: 184 Sekunden ist die längste Nummer, bei knapp der Hälfte wird die drei-Minuten-Mauer nicht einmal angerissen. Das Trio kommt in allen elf Songs immer zügig auf den Punkt, Langeweile kommt nicht auf – von jeglichem unnötigen Ballast und sinnlosen Verzierungen bleiben die Hörenden verschont. Ab und an blitzt mal ein Solo auf („My Name Is“), aber auch hier auf wenige aussagekräftige Momente verdichtet. Auf echte Herz-Balladen wird komplett verzichtet, einzig der Rausschmeißer „Go On“ bietet ein paar ruhige Momente, und zack, ist die halbe Stunde um, und man will sofort auf Repeat drücken.

Am Ende will man meinen, die 90er sind zurück! Der klassische Indie-Garagen-Sound, lediglich frisch produziert ist wieder da. In der traditionellen Punk-Formation (Gitarre, Schlagzeug, Bass) gelingt dem Trio ein erstaunlich dichter und handwerklich gut gemachter Erstling, der alle Hoffnungen aufrecht erhalten mag, dass Rock eben noch lange tot ist, und man dem Nachwuchs (wie in allen Lebensbereichen) einfach eine Chance geben muss. Hey, liebe Booker von Rock am Ring, Hurricane oder Nova Rock: King Falcon haben sie mit diesem Erstlingswerk auf jeden Fall mehr als verdient!

 

Note: 1-

 

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