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Vikings Chant

Nun hat es also auch die Franzosen erwischt. In den letzten Monaten und Jahren gab es einen Boom von Bands, die sich den altnordischen Mythen verschrieben haben und diese – im Gegensatz zu früher – nicht mit Death Metal – Geboller oder Power Metal – Gekreisch umsetzen. Es wird recherchiert, es werden alte Instrumente selbst gebaut oder beschafft, ein paar Troddeln vors Gesicht und ein Geweih auf den Kopf und schon ist man startklar.

Bands oder Künstler wie Myrkur, Heilung, Suldusk und ähnliche haben den Weg bereitet. Skald beschreiten diesen Weg ebenfalls. Hypnotische Trommelarbeit, kehlige Gesänge im Beschwörungslook, unterstützt durch alles, was die frühmittelalterliche Sagenwelt an Instrumenten so hergibt.

Im Gegensatz zum Schlachtschiff Heilung sind Skald aber – obwohl sie in den selben Gewässern umherschiffen – mehr moderne Band. Die Stücke bewegen sich alle im Vier-Minuten-Bereich anstelle in ausufernde 15 Minuten Beschwörungsschreierei auszuarten. Natürlich werden die üblichen Mythen abgearbeitet, die Musik ist allerdings passend zum Namen eher skaldisch denn rituell. Wenn es bei Heilung die vom Pöbel völlig losgelösten Schamanen sind, sind es bei Skald eben die Skalden, also die Dichter. Die Musik ist strukturell eher im Bereich „normaler“ Songs verortet, nichtsdestottrotz mitreißend und auch in kürzeren, klareren Songs zumindest hin- und wieder auf der Heilung – Spur („Gleipnir“).

Unbedingt empfehlenswert ist es, sein Geld in die Sonderedition zu stecken. Dort gibt es zwei Coverversionen, die es in sich haben. Neben „Riders On The Storm“ haben Skald eine altnordische Version von „Seven Nation Army“ eingespielt, die so dermaßen grandios ist, dass sie selbst das Original übertrifft – im Video unten anzuhören.

Skald leisten mit „Vikings Chant“ einen wirklich guten, spannenden Beitrag zum aktuell erfolgreichen Genre der altnordischen Musik.

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