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Heyday

Eigentlich sind die Jungs aus Erlangen gefühlt ständig auf Tour, spielen auf irgendeinem Festival und ziehen das Publikum mit „irischem Speedfolk“, wie sie ihn selbst nennen, gekonnt auf ihre Seite. Ralf „Albi“ Albers und seine Mannen sorgen immer für gute Laune. Da fragt man sich, woher sie die Zeit nehmen, nebenbei noch ein neues Studioalbum aufzunehmen.

Aber genau das haben sie getan, und die nunmehr bereits 14. Studioveröffentlichung von Fiddler’s Green zeigt die Band von ihrer besten Seite. Gemeinsam mit dem Produzenten Jörg Umbreit, der schon für Dritte Wahl und In Extremo gearbeitet hat, legt die Band ihre wohlbekömmliche und allseits beliebte Mischung aus Irish Folk, Punkrock, und einer kräftigen Dosis Rock’n’Roll vor. „Heyday“, das sind 14 treibende Songs (sowie ein Intro), Mitgröhl-taugliche Hymnen, Partylieder mit Ska-Einflüssen, punkrockige Saufnummern. Sicher ist das alles nicht wirklich innovativ oder neu, aber doch mit so einer Spielfreude und Energie dargeboten, dass man einfach mitmachen muss. Und will. Die schon vorab als Single veröffentlichte Nummer ‚No Anthem‘ ist ein ‚real rebel song‘ mit irischen Wurzeln, der sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen beschäftigt und Fiddler’s-typisch klar Stellung bezieht. Andere Tracks entführen aus dem grauen Altag und laden ein zur Irish-Speedfolk-Party mit Ohrwurmgarantie.

Das hat nicht mehr allzu viel mit den folkloristischen Ursprüngen der Band zu tun, sondern ist die konsequente Weiterentwicklung der letzten Alben. Etwas aus dem Rahmen fällt der Track ‚Limerick Style‘, bei dem der Gesang äußerst druckvoll schon fast in Richtung Rap oder Hip Hop tendiert – natürlich aber immer noch deutlich nach den Fiddler’s klingt. Ein anderes Highlight ist die Traditional-Nummer ‚John Kanaka‘ Gute-Laune-Musik zum Mitsingen, Mitsaufen und laut hören – „Heyday“ will einfach nur Spaß machen, und hin und wieder mit den Punkrock-Texten auch ein wenig nachdenklich Wachrütteln. Beides gelingt Fiddler’s Green wieder einmal hervorragend, und man darf sich im Prinzip jetzt schon auf die nächsten Live-Gigs der Jungs freuen. Denn wie gesagt, irgendwo sind sie ja immer gerade mal auf Tour. Und das ist gut so.

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