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Dreams Of The Deep

Kein Label. Keine Promo. Keine Tour. Nichts. Nur ein Youtuber. Einer, der Musik macht seit er Teenager ist. Keine Regeln, keine Verpflichtungen. Er verkauft seine Alben über Bandcamp, über seinen youtube-channel und das wars. Im Endeffekt könnte das eine zukunftsträchtige Musikbusinessvision sein. Aber weg von der Politik, hin zur Musik.

Man muß die Band kennen – per Empfehlung. Mund-zu-Mund-Propaganda. Aber dann kann es passieren, dass es einen erwischt. Wie war das bei Liberace? „Zu viel des Guten ist wundervoll“. Genau nach diesem Motto released Aviators Alben – alle 9 Monate. Man kann das abonnieren wenn man will – noch so eine schicke Idee.

Und was ist das für Musik. Musik, die einen in dunklen Stunden glücklich macht, egal wie dunkel sie sein mögen. Er haut alles in seine Musik, was es gibt, was er hat, was ihn beschäftigt. Ja, sehr viel Fantasy, Videospiele, Bücher, Serien, Filme. Mal ist es einfach eine Reflektion über das Kino, über Fiktion – unterlegt mit Musik, die eine seltsamstmögliche Schnittmenge aus Miami Vice, Kiss From A Rose, Gothic, cinematischer Breitwand, John Carpenter, Stranger Things und Computerspielscore darstellt.

Einige Stücke sind eher voll mit Drive – andere sprühen ganz liberacemäßig über vor Kitsch, dass es eine Freude ist. Das ist Musik zum Dahinschmelzen. Viel Percussion, Effekte, durch und durch von Intensität durchdrungen, auch wenn es fast ausschließlich Synthis sind, die man zu hören bekommt.

Auf dem neuesten Album „Dreams Of The Deep“ beschäftigt Aviators sich mit H.P. Lovecraft. Das Album ist ebenso ein Konzeptalbum wie alle anderen Alben davor – es lohnt sich, bei Bandcamp die Alben durchzugehen und zu schauen, ob es Themen gibt, die einen besonders interessieren. Das neue Album spielt aufgrund der Thematik mit mehr düsteren Elementen als früher, es gibt massive Gitarren und Hommagen an die Musik der Gruselfilme aus den 70ern und 80ern. Kitschig mit vielen Glocken und Bombast ist es trotzdem immer noch.

Wer in der momentanen Situation Musik zum völlig darin auflösen, verschwinden, hinvongleiten sucht, kann sich den gesamten Bandkatalog mit über 60 Releases für gerade mal 80 Dollar zulegen und sich darin verlieren. Ansonsten seien als Anspieltipps das unglaubliche „Summon The Choir“ genannt – oder, wer es besonders kitschig mag, darf sich „Let There Be Fire“ anhören. Das ist zwar vom vorherigen Album, zeigt aber, wer Aviators ist und was er tut. Und das ist einfach unglaublich gut.

 

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