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Unarmed / 7 Sinners / Straight Out Of Hell (Re-Release)

Vielleicht war es die beste Idee, die Helloween in diesem Jahrtausend hatten: Die Gründung von „Pumpkins United“. Seit die Hamburger in großer Runde mit ehemaligen Bandmitgliedern wie Kai Hansen oder Michael Kiske auf Tour sind, sind sie in aller Munde. Natürlich werden auf den Konzerten vor allem die Band-Klassiker zum Besten gegeben. Es schaffen jedoch auch immer wieder Songs neuerer Alben auf die Setlist. Drei dieser Alben werden nun via Nuclear Blast als Re-Release abermals herausgebracht. Veränderungen in der Tracklist gibt es nicht. Es geht der Band eher darum, dass die Werke weiterhin auf dem Markt erhältlich sind. Immerhin gehören sie zu den erfolgreichsten Veröffentlichungen der Norddeutschen.

Dabei war „Unarmed“ im Jahr 2010 ein eher untypisches Release von Helloween. Von metallischen Tönen fehlte jegliche Spur. Denn auf diesem Werk gaben sie große Klassiker der Band in anderem Gewand wieder. So wurde aus „Dr. Stein“ eine Swing-Version und „I Want Out“ wurde in bester „Another Brick In The Wall“-Manier mit Kinderchor intoniert. Dieser Versuch, den alten Liedern eine neue Stoßrichtung zu geben, kam zwar bei den Kritikern eher positiv an, jedoch nicht unbedingt bei den Fans, die sich teilweise negativ über die Arrangements äußerten.

Möglicherweise lief gerade deswegen die Promo-Maschinerie für das neun Monate später erschienene reguläre Studioalbum „7 Sinners“ auf hochtouren. Helloween besannen sich dabei auf ihre Stärken: Kraftvoller Power Metal mit eingängigen Melodien. Dabei entstanden moderne Klassiker wie „Are You Metal“ oder „Who is Mr. Madman“, die auch von den „Pumpkins United“ noch live aufgeführt werden. Mit Songs wie „If A Mountain Could Talk“ waren ebenso weitere Highlights vorhanden. Dies mündete in positiven Kritiken, begeisterten Fans und Platz 28 in den deutschen Albumcharts.

Getoppt wurde dieser Erfolg vom 2013er Werk „Straight Out Of Hell“. Es erreichte Platz 4 der deutschen Albumcharts und ist damit bis heute die höchste Chartplatzierung der Hamburger. Auf ihrem 14. Album präsentierten sich Helloween voller Energie und Kreativität, sodass man sich die Augen reiben musste, ob es sich tatsächlich um Helloween handelt. Up-Tempo-Nummern mit gekonnter Melodieführung á la „World Of War“ oder „Years“ werden geschickt durch kleinere Experimente wie dem Freddie Mercury gewidmeten „Wanna Be God“ ergänzt. Selbst sieben Jahre nach Erscheinen fällt es schwer, einzelne Songs als Highlights zu benennen. Auffällig ist, dass die Langzeitwirkung überraschend hoch ist. So darf mit etwas Abstand  festgestellt werden, dass es sich um eines ihrer besten Werke handelt.

Es ist nur die logische Konsequenz, dass Helloween diese drei Alben wieder auf den Markt bringen. Zum einen bleiben sie so im Gespräch, da die weiteren „Pumpkins United“-Konzerte verschoben werden mussten. Zum anderen können sie durch die große Reunion zurückgewonnene Fans vielleicht auf ihre neueren Werke aufmerksam machen. Denn diese müssen sich hinter den frühen Bandklassikern nicht verstecken.

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