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The Unmeant Wedding

Eine dicke portion saftigen Grooves zieht sich durch die neue Kalamahara – EP. ‚The Unmeant Wedding‘ gestaltet sich mit vier Tracks auf knapp 25 Minuten als eine Schnittchenpalette mit angenehm variabler Garnitur aber vor allem mit einem festen Grundstock aus Brot und ordentlich Butter.

Die Leipziger Stoner-Rocker haben wahrlich viel Zeit vor der generationenübergreifenden Plattenkiste verbracht. Sounds sind dabei nicht geklaut, sondern gekonnt angelehnt. Während die ersten beiden Tracks noch relativ schnörkellos ihren Hommage-Charakter an Thin Lizzy, Van Halen oder Led Zeppelin preisgeben und sich oft auf recht minimalistische Grooves beschränken, so ist ab der Hälfte der Motor so richtig warmgelaufen und donnert dem Hörer auf einmal das Titelstück ‚The Unmeant Wedding‘ entgegen.

Eine zunächst beinahe doomige Atmosphäre durch tief brutzelnde Bässe und Gitarren wird durch leichte, flamencoartige Gitarreninterludes ergänzt und fusioniert letztlich wieder zu einem bekannten Aufbau, der allerdings eine bis dahin unbekannt bedrohliche Note trägt. Grenzen beginnen zu verschwimmen, taktwechsel werden eingebaut, eine Orgel tut ihr übriges zur Erweiterung des Klangbilds. Eine Collagenartige Attitüde setzt sich durch, die durch angenehmen Abwechslungsreichtum überzeugt, wobei sich auch das Stilmittel des Wiedereinsetzens des ursprünglichen Themas – nach bereits befürchtetem Verebben des Songs! – guter Verwendung erfreut. Das Thema wird nun voll ausgespielt und ergibt damit ein schlüssiges Konzept.

Beim Titeltrack handelt es sich wohl um das Baby der Band, an dem lang von verschiedenen Seiten herumerzogen worden ist. ‚KrakenKruise‘ an letzter Stelle rundet das Bild der EP mit einem Mördergroove, spacigen Sounds und geheulten Gitarrenduetten ab und sorgt kurz vor Schluss mit einem völlig unerwarteten Rückspulgeräusch und dem Wiedereinsetzen des anfänglichen Bassriffs noch für einen guten Lacher. Replay!

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