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The Studio Collection

Wow! Das ist der erste Gedanke, der mir als Queen-Enthusiast in den Kopf schießt. Die Vinyl-Renaissance geht weiter und sie hat nun auch Freddie, Brian, John und Roger erreicht. „Queen: The Studio Collection“ vereint, wie es der Name schon suggeriert, sämtliche Studioalben der Band in einer Box, die man eigentlich nur abfeiern kann.

Für die Neuauflage wurden alle fünfzehn Studiowerke vom selbstbetitelten Debüt bis zu „Made In Heaven“ kleinlich von den Originalbändern remastert – eine Arbeit, die nach Angaben der Produzenten fünf Jahre gedauert hat. Die Masterung wurde in „Half Speed“ vorgenommen, dabei wird die Schallplatten-Pressvorlage mit halber Geschwindigkeit gefertigt. Das verspricht einen haargenauen Schnitt und damit bessere Tonqualität. Bei „Innuendo“ sollen fünf Tracks sogar deutlich verbessert worden sein, ohne dass die Originalqualität verfälscht wurde.

Es muss sehr viel Liebe und Akribie in diesem Projekt stecken, anders sind auch die fantastische Optik und Haptik nicht zu erklären. Die Hüllen (also die eigentlichen Alben) sind aus hochwertigem Material und haben mitunter eine Prägung, so zum Beispiel „A Night At The Opera“, bei dem das edle Logo auf dem samtigen Hartkarton hervorsticht. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes Musik zum Anfassen. Die Originalhülle im Innern, bedruckt mit Texten und zum Teil erstaunlich scharf gestochenen Bildern, wurde natürlich auch rekonstruiert.

Die Platten selbst kommen auf überwiegend farbigem Vinyl: „Sheer Heart Attack“ in rot, „Flash“ in gelb und „The Miracle“ in türkis, um nur einige zu nennen. Es sind fünfzehn Studialben, aber achtzehn Schallplatten. „Innuendo“ und „Made In Heaven“ wurden damals vorrangig fürs CD-Format produziert und waren zu lang für nur eine LP. Die letzten beiden Werke kommen nun als Doppel-LP. „Queen II“ erscheint als „halbe Doppel-LP“ – statt der schwarzen und weißen Seite des Originals mit einer schwarzen und einer weißen LP, die Rückseite jeweils mit einer schicken Radierung.

In der edlen Box steckt außerdem ein Hardcover-Buch im LP-Format mit mehr als 100 Seiten. Darin dokumentiert: Einleitungstexte zu jedem der Alben, Zitate der Band, handschriftliche Texte, Fotos, Memorabilia und aufschlussreiche Infos zu Singles und Videos. Die verbleibenden Queen-Mitglieder Brian May und Roger Taylor haben dafür ihr Bandarchiv geöffnet. Auch ein paar Fans waren offenbar beteiligt.

Ein solches Produkt, das sich speziell an Diehard-Fans, Sammler und totale Vinyl-Enthusiasten richtet, hat natürlich auch seinen Preis. Rund 400 Euro muss man einkalkulieren, um „Queen: The Studio Collection“ sein Eigen zu nennen. Auf den durchschnittlichen LP-Preis aktueller Vinyl-Veröffentlichungen umgerechnet, muss man aber festzustellen, dass die Box nicht überteuert ist, sondern sogar leicht unter dem Durchschnitt liegt. Das Produkt indes ist überdurchschnittlich.

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