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Symphony For The Lost

Über Paradise Lost müssen keine grundsätzlichen Worte mehr verschwendet werden, die Briten sind seit spätestens Mitte der Nuenziger eine feste Größe der internationalen Metalszene. Mit ihrem diesjährigen Output „The Plague Within“ haben sie in bestechender Form die Musik ihrer Gründertage in das hier und jetzt übersetzt. Schon in den nächsten Wochen wird das vierzehnte Album in zahlreichen Jahres-Bestenlisten diverser Metal-Magazine auftauchen. Da kann man auch recht entspannt ein Live-Album nachschieben, namentlich „Symphony For The Lost“, das die Band im September 2014 mit dem Plodwiw Symphony Orchestra (Bulgarien) im dortigen antiken Amphitheater eingespielt hat. Mit dem seit 2012 eigentlich aufgelösten Orchester hatten unter anderem schon die Rock-Kollegen von Anathema und Opeth stimmungsvolle Auftritte. Leider lag uns keine DVD vor, um auch die optischen Eindrücke des Paradise Lost Auftritts in unsere Bewertung mit einzubeziehen.

Entgegen Greg Mackintoshs Ausführungen in unserem Interview vor rund zwei Jahren haben Paradise Lost keine eigens komponierten Songs aufgeführt, sondern gemeinsam mit dem Orchester acht Songs aus der Bandgeschichte für’s Zusammenspiel mit den Symphonikern neu arrangiert. Allerdings sind unter den acht Titeln drei, die bisher noch nie live gespielt wurden: ‚Last Regret‘ von „Faith Divides Us …“, ‚Your Own Reality‘ von „In Requiem“ und ‚Victims of the Past‘ vom aktuellen Album „The Plague Within“ (mit Chor und Growls!). ‚Joys of the Emptiness‘ von „Icon“ hat die Band seit 20 Jahren nicht mehr Live gespielt. Die Lieder mit dem Orchester kommen cool, vor allem weil die Musik der Band von Grund auf förmlich danach schreit, mit Streichern und Bläsern noch opulenter aufbockt zu werden. ‚Tragic Idol‘ oder das etwas schneller als Übliche ‚Soul Courageous‘ sind Highlights – so wie natürlich das abschließende ‚Gothic‘. Der Livesound hätte zwar noch etwas voller eingefangen werden können, doch diese Tatsache wird durch die zahlreichen begeisterten Kommentare von Sänger Nick Holmes wieder wettgemacht.

Auch der zweite Teil des Konzerts überzeugt mit der ausgeglichenen Setliste. Fast von jedem Album gibt es auf „Symphony For The Lost“ ein Lied zu hören und natürlich dürfen auch Hits der Band wie ‚The Last Time‘ oder ‚One Second‘ nicht fehlen. Es wird wieder gegrowlt auf der Bühne von Paradise Lost. Mit Geigen und Bläsern. Schick!

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