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PLEWKA  & SCHMEDTJE – Mit Hare-Krishna, weißen Klamotten und Blue Curacao zurück in die 80er

Jan Plewka und Marco Schmedtje haben im letzten Jahr ihr rundum gelungenes Album „Between The 80s“ veröffentlicht, mit dem sie seitdem unterwegs sind. Nachdem sie vorher schon viele Jahre als Duo in erster Linie Lieder ihrer gemeinsamen 20jährigen Karriere gespielt haben, sind sie nun mit dem aktuellen „80s“-Programm unterwegs. Heute sind sie in Essen, im Herzen des Ruhrgebietes. Leider hat das (mal wieder) miese Sommerwetter das geplante Open Air nach innen verlegen lassen, und so sitzen einige hundert Menschen gespannt in der ausverkauften Zeche Carl.

Warum sie keine eigenen neuen Ideen verwirklicht, und stattdessen Nummern aus der durchaus (musikalisch) umstrittenen Dekade ausgewählt haben, haben Jan und Marco uns anlässlich des Releases vor etwa einem Jahr in einem ausführlichen Interview erzählt, das Ihr hier noch einmal nachlesen könnt.

Ganz in weiß gekleidet und mit „Hare-Krishna“-Gesängen entern die beiden von hinten den Saal, und animieren alle zum Mitsingen. Auf der Bühne erläutert Jan spirituelle das Motto des Abends: „Das wird eine Rückführung in die 80er!“

In der ersten Hälfte steht dann die gesamte aktuelle Platte auf dem Programm. Unter anderem gibt es „Smalltown Boy“ (Bronski Beat), „Billy Jean“ (Michael Jackson), „The Power Of Love” (Frankie Goes To Hollywood”, “Africa” (Toto) oder “Material Girl” (Madonna) – alles runtergestrippt auf eine Gitarre und zwei Stimmen. Zwischendrin gibt es immer wieder herrliche Quatsch-Stories aus deren Sturm- und Drangzeit, ob Schubsereien auf Zeltfeten unter Einfluss von zu viel Blue Curacao, nackte Hintern, die aus Autofenstern gehalten werden oder das Eintritts-Verbot in die heißersehnte Szene-Disco. Ob es sich alles wirklich genau so zugetragen hat oder zumindest teilweise der Fantasie der beiden Protagonisten entsprungen ist, bleibt deren Geheimnis. Tatsächlich können sich aber alle im Saal gut an die eigenen Erlebnisse zurückerinnern, und viele Anekdoten sind so oder so ähnlich auch im Pott gemacht worden. Dazwischen tanzt Jan elfengleich, stets mit einem Augenzwinkern und zum großen Amüsement aller Fans, über die Bühne, während Marco filigran seiner Klampfe die passenden Töne entlockt. Nach mehr als 80 Minuten Spielzeit mit viel Gelächter und traumhaften musikalischen Erinnerungen an das letzte Jahrzehnt der deutschen Trennung, geht es in die Pause – andere Künstler haben hier bereits alles gesagt!

Die zweite Hälfte steht dann –wie in den Jahren zuvor– unter dem Motto der Lotterie. Jan läuft, nun wieder in zivil gekleidet, mit einem Jutebeutel durch das Publikum und lässt munter Songs aus den gemeinsamen musikalischen Projekten ziehen. Dabei kommen extrem krude Mischungen zustande, und laute und wilde Titel wie „Mein Name ist Mensch“ (aus dem Rio-Reiser-Abend) werden von zärtlichen Liebesliedern wie „War da alles“ (von Plewkas erster Solo-Scheibe) abgelöst. Den Anfang machen aber zwei Tracks aus dem Œuvre vom Gitarristen, den Ende bildet -wie üblich- das ganz „zufällig“ gezogene „Junimond“.

Auch wenn nach fast drei Stunden eigentlich alle müde sind und am nächsten Tag arbeiten müssen, kommen die beiden Musiker natürlich nicht ohne Zugabe davon. Mit Simon & Garfunkels „The Boxer“ endet dann aber ein höchst amüsanter Abend, und die beiden verdingen sich nach dem letzten verklungenen Ton noch als CD-Verkäufer am Bühnenrand, und unterhalten sich tiefenentspannt mit den Gästen.

Wer auf gute und handgemachte Unterhaltung ohne Schnickschnack und Show-Effekte steht, sollte sich unbedingt einen der folgenden Termine vornehmen! Mit seiner Stammband SELIG ist Plewka übrigens in wenigen Wochen auf großer Jubiläums-Tour.

Plewka & Schmedtje – Between the 80s

14.09.23 Dresden, Schauburg

15.09.23 Leipzig, Kupersaal

16.09.23 Erfurt, Franz Mehlhose

22.09.23 Kassel, Schlachthof

23.09.23 Herzogenaurach, Hinundherzo

24.09.23 Frankfurt, Brotfabrik

06.10.23 Burg (Fehmarn), Filmtheater

06.12.23 Krefeld, KuFa

07.12.23 Münster, Sputnikhalle

08.12.23 Bielefeld, Bunker Ulmenwall

12.01.24 Husum, Speicher

02.02.24 Kiel, Kulturforum

03.02.24 Lübeck, Kammerspiele

09.02.24 Hamburg, Nochtspeicher

10.02.24 Barmstedt, Kulturschusterei

 

Jan Plewka singt Rio Reiser – Wann, wenn nicht jetzt

07.10.2023 Hamburg, Kampnagel

17.11.2023 Köln, Kulturkirche  

25.11.2023 Bremen, Alter Schlachthof

26.11.2023 Elmshorn, Stadttheater

02.12.2023 Oldenburg, Kulturetage

19.01.2024 Hannover, Pavillon

20.01.2024 Monheim am Rhein, Kulturwerke

27.01.2024 Leipzig, Kupfersaal

01.02.2024 Hamburg, Kampnagel

23.02.2024 Worpswede, Music Hall 

24.02.2024 Sulingen, Stadttheater  

16.03.2024Worms, Lincoln Theater

12.04.2024 Berlin, Kesselhaus

26.04.2024 Marburg, KFZ  

27.04.2024 Offenburg, Reithalle

 

Interview mit Marco Schmedtje

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Homepage Jan Plewka

Homepage Marco Schmedtje

 

Foto: Wollo@Whiskey-Soda

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