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H-BLOCKX – Der entfernteste Vorort Münsters

Es gibt so einige Bands und Künstler, die mit Münster verbunden sind: Das legendäre Panikorchester und Alphaville wurden dort gegründet, die Donots haben hier ihre Zentrale, Roland Kaiser und Nicholas Müller (Jupiter Jones) leben seit vielen Jahren im Ort, und nicht zu vergessen Götz Alsmann. Wer in den 90ern aber nach Musik aus dieser Stadt fragte, bekam nur eine Antwort: H-Blockx! Nach einigen Jahren Tiefschlaf hat sich das Crossover-Quartett 2019 zunächst mit einem Gig auf dem heimischen Domplatz zurückgemeldet, und nach überstandener Pandemie spielen sie nun den bereits zweiten Festival-Sommer. Heute sind die vier Musiker in Oelde beim IFAN-Festival. Nicht ganz ein Heimspiel, aber im wörtlichen Sinne sehr nah dran.

In der ausverkauften Arena des Vier-Jahreszeiten-Parks findet sich ein erstaunlich bunt gemischtes Publikum. Wer nur Ü40-er erwartet hat (die natürlich in der Mehrzahl sind), wird von den vielen Twens überrascht sein, auch wenn diese in der Hochphase der Band noch gar nicht geboren waren. Während das Intro läuft, drängen die Fotografen in den Graben, doch der Security-Mitarbeiter lässt niemanden durch. Freundlich, aber bestimmt, gibt er die Durchsage: „Erst ab dem zweiten Lied!“ Warum, dass wird wenige Sekunden später klar, als fette Pyros und Flammen für eine wohlige Wärme sorgen, und die Jungs mit ihrer Version vom Snap-Klassiker“ The Power“ loslegen. Man merkt, die Truppe ist bestens eingespielt und es geht direkt mit „I Don´t Want You To Like Me“ weiter. Tinte haut die Riffs raus, während Gudze seine Bassläufe auf Steddys Beats zaubert und sie den Rhythmusteppich legen. Henning ist wie immer der Frontmann, der das Publikum animiert und am Bühnenrand posiert.

Zu „Take Me Home Tonight“ wird der Spielort dann faktisch in die westfälische Friedensstadt eingemeindet, denn „Man muss wissen, wo man zu Hause ist!“, so Wehland. Natürlich darf auch das „Little Girl“ nicht fehlen, und das ganze Rund wird vom Sänger zum Mitsingen animiert, und selbstverständlich kommen alle Stimmbänder dem Aufruf freudig nach. Kurz vorm Finale geht es noch einmal zurück ganz an den Anfang der Karriere. Ex-Co-Shouter Dave (seit 2005 nicht mehr dabei) kommt zu „Pour Me A Glass“ mit auf die Bühne, und beim finalen „Risin` High“ bedient er wie den seligen alten Zeiten wieder das Megafon. Alle 2500 Gäste hüpfen und schreien sich die Seele aus dem Leib.

Logisch, Zugabe! Und gleich die erste Bonus-Nummer „Time Of My Life“ könnte das Motto des heutigen Abends sein, denn man blickt wirklich nur in strahlende Gesichter. Leider endet nach 90 Minuten, und erneut heftigen Feuer-Fontänen, mit „Ring Of Fire“ ein höchst unterhaltsamer Abend, und die Show ist vorbei. Was ein Glück, dass das auf mancher Regen-App angekündigte Schauer-Gebiet doch einen Umweg genommen hat, und die Party nicht verdorben hat. Nun bleibt nur zu hoffen, dass Hennings Frotzelei, im kommenden Jahr eine Deutschland-Tour nur in Oelde zu machen, wahr wird. Die Organisatoren haben auf jeden Fall bereits eine Fortsetzung der Festivalreihe für das letzte August-Wochenende im kommenden Jahr angekündigt. Wer dann spielen wird, erfahrt Ihr natürlich hier bei Whiskey-Soda!

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IFAN Festival

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Fotocredit: Wollo@Whiskey-Soda

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