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Past, Present … Torture

In der riesigen, internationalen Death-Metal-Szene herauszustechen, ist keine einfache Übung. Es gibt heute so unglaubliche viele Bands, die ein gewisses handwerkliches Niveau erreichen, daß man leicht unterzugehen droht. Nervecell haben einen Exoten-Bonus, der neugierig aufhorchen läßt. Das schwermetallische Trio hat seinen Bandstützpunkt in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Mit „Past, Present … Torture“ legen die Middle-East-Extreme-Metaller ihr drittes Studioalbum vor, an dem sie vier Jahre gefeilt haben. Und das merkt man.

Die Produktion ist astrein und es wird geknüppelt, daß es eine wahre Freude ist. Frontmann James Khazaal beherrscht seine Growls zweifellos und die Gitarrenfraktion aus Rami Mustafa und Barney Bibeiro bewegt sich ebenfalls sowohl technisch als auch beim Songwriting auf hohem Niveau. Das Vollgas-Album wird von drei Instrumentals exzellent aufgelockert, die die Scheinbe in drei „Akte“ aufteilt. Wenn man bei der Stimmung, die das Album auch an diesen Stellen verbreitet, denn von „locker“ sprechen darf. Die Stimmung ist auch bei den Instrumental-Stücken düster, denn die drei Herren thematisieren ihre Sicht auf die Welt, die der Albumtitel widerspiegelt. Gelegentlich fließen auch Tupfer von orientalischen Klängen ein, was dem Sound hervorragend zu Gesicht steht und ruhig etwas mehr Raum hätte einnehmen können.

Stilistisch geht das in Richtung von Bands wie Nile oder Deicide, die irgendwo zwischen Old-School und allzu modernen Abwandlungen verortet sind. Der Härtegrad und die Geschwindigkeit ist hoch, genau wie das technische Niveau der Instrumentierung und des Songwriting. Das hier ist richtig guter Stoff, der nicht nur wegen der exotischen Herkunft der Gruppe aus dem Durchschnitt herausragt.

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