MONSTERS OF LIEDERMACHING – Sympathisch, aber monothematisch

Unser Lieblings-Liedermacher-Sextett, die Monsters of Liedermaching, sind wieder unterwegs, und kehren heute Abend in der Sputnikhalle in Münster ein. Nachdem die letzte Tour-Rutsche wegen einer Erkrankungen Rüdis zu fünft absolviert werden musste, sind die Herren nun wieder in voller Mannschaftsstärke unterwegs. Angeblich ist der Club nicht ganz ausverkauft, aber so voll wie der Laden  ist, können maximal eine Handvoll Karten keinen Abnehmer gefunden haben.

Kurz nach 20.00 Uhr schleichen sich die Musiker durch Menge auf die Bühne, und eröffnen mit dem Menstruations-Hit „Tod in der Nordsee“, und ab Sekunde 1 ist die Hölle los. Insbesondere seitlich am rechten Bühnenrand geht die Party ab. Eine Truppe junger Fans in den Zwanzigern hat heute richtig Bock. Immer wieder wünschen sie sich „Türen“, was den Komponisten Totte zu einem „Ihr seid sympathisch, aber monothematisch“ verleiten lässt. Aber scheinbar findet er Gefallen an der Gruppe, denn als sich eine der jungen Damen hinter die seitliche Bühnenabsperrung drängt, um der Band etwas mitzuteilen, verlässt er lächelnd kurz seinen Stuhl, um sich das Anliegen anzuhören. (Dass er nicht immer Gefallen an Zwischenrufern hat, warum er keine Angst vor AFD-Wählern hat und seinen Mund eben nicht hält, und wie die Aufnahmen zum aktuellen Album „Federwisch im Elfental“ liefen, hat uns Totte vor einem halben Jahr in einem ausführlichen Interview erzählt, das Ihr hier noch einmal nachlesen!)

Munter geht es weiter, alle relevanten Hits werden geliefert, und in unregelmäßiger Reihenfolge ist jedes Monster mit seinem nächsten Song dran. Es wird in „Auflaufform“ gekackt, eine Hymne auf die „Feuerwehrleute“ intoniert, Rüdi will „Fisseln“ und behauptet „Das kann ich auch“, der „Straßenschwimmer von Venedig“ zieht seine Bahnen, und natürlich gibt es „Pfeffi“ und „Cola Korn“ zu trinken – was durchaus wörtlich genommen werden kann. Die Jungs feiern ihren Auftritt selber reichlich und extrem gutgelaunt ab und mit, und stehen immer wieder auf, um sich am Kühlschrank auf der Bühne zu bedienen. Mittendrin wird noch eine Runde Jägermeister von der Theke ausgeliefert, aber natürlich steht die Musik im Vordergrund. Von der aktuellen Platte sind jede Menge Stücke im Programm, was aber kaum auffällt, da diese scheinbar von den Gästen schon so aufgesogen wurden, dass sie wie Klassiker ins Set passen, und auch hier eine extreme Textsicherheit auf allen Seiten vorliegt.

Es gibt aber auch den ein oder ruhigen „Moment“, und als Vater kann man nicht anders, als bei Burgers Worten zu „Mein Sohn“ sentimental zu werden.

Nach einer Stunde geht es in eine kurze Verschnaufpause, bevor es in Halbzeit 2 direkt mit der gleichen Intensität weitergeht. Doch statt das geplante „Marzipan“ zu hören, kann man raten, was Totte in der ersten Hälfte zugesteckt wurde. Der Grund für die ausgelassene Stimmung des bereits genannten Freundeskreises ist der Geburtstag von Sarah, die natürlich mit „Happy Birthday altes Haus“ die textlich teilweise zweifelhafte Nummer zum Ehrentag dargeboten bekommt, bevor es in der geplanten Reihenfolge weitergeht, und kurz vor Schluss auch endlich unter großem Beifall die „Türen“ geöffnet werden.

Zu den Zugaben erscheint zunächst Fred alleine, und genießt seinen Udo-Jürgens-Augenblick im Bademantel, um mit „Dem Treetboot nach Wien“ zu fahren, und nach noch ein paar weiteren Zugaben ist nach fast zweieinhalb Stunden Netto-Spielzeit die Messe endgültig gelesen, und die Vermutung liegt nahe, dass nicht nur bei Sarahs Geburtstagsgesellschaft die Feierlichkeiten in dieser Nacht noch weiter gehen, denn im Gegensatz zur aktuellen Kettcar-Platte, ist hier und heute die „Gute Laune (eben nicht) ungerecht verteilt“.

Anmerkung: So gut auch die Stimmung, die Lichtverhältnisse waren es für eine gescheite Bildauslese leider nicht, daher gibt es heute nur eine textliche Nachlese!

 

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Interview mit Totte und Labörnski im Frühjahr 2023

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Fotocredit: Wollo@Whiskey-Soda

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