MADSEN – Ganz Münster hasst die AFD, auch die „Blaskapelle Feierwehr“

Nachdem Madsen im letzten Jahr ihr bockstarkes Album „Hollywood“ veröffentlicht haben, sind sie heute im zweiten Tour-Teil in Münster im fast ausverkauften Skaters Palace zu Gast. Mit dabei haben sie die Jungs von der Alex Mofa Gang, mit denen wir vor der Show übrigens ein Interview geführt haben, das Ihr in wenigen Tagen bei uns lesen könnt.

Um Punkt 20.00 Uhr kündigt Madsen-Drummer Sascha den Support an, und sofort legt die Truppe um Frontmann Sascha Hörold los, und rockt sich 45 Minuten durch ihr mehr als unterhaltsames Set. Sofort haben sie die Halle von sich eingenommen, und bekommen für eine Vorband eine mehr als freundliche Unterstützung.

Trotzdem warten die etwa 1400 Gäste natürlich auf den Main-Act. Nach einer kurzen Umbaupause treten Madsen ins Rampenlicht, und brettern mit „Ein bisschen Lärm“ sofort los. Unmittelbar verwandelt sich der Raum in eine Sauna und Schlagzeuger Sascha ist bereits nach den ersten Takten schweißgebadet. Shouter Sebastian bearbeitet sofort jeden Meter der Empore, turnt unermüdlich hin und her, und animiert das Publikum. Eigentlich völlig unnötig, denn ab Sekunde 1 ist hier die Hölle los. Auch wenn er in der ersten Ansage klar macht, dass es die Tour zur aktuellen Platte ist, gibt es tatsächlich nur drei Nummern daraus, ansonsten zocken sich die drei Madsen-Brüder, Bassist Niko, Gitarrist Mücke und Keyboarderin Lisa quer durch die mittlerweile 20jährige Karriere, und feuern ein Best-Of ab. Natürlich gibt es „Sirenen“, „Keiner“ und nach etwa einer Stunde bereits die „Die Perfektion“. Ebenso selbstverständlich dürfen die beiden anderen Madsens für eine Nummer ans Mikro. Während Sascha wie gewohnt „Nachtbaden“ im Publikum geht (und hier noch einmal Unterstützung von Mofa-Gang-Sänger Sascha bekommt), um sich vom Mischpult ein Bier zu holen, säuselt Johannes zunächst ein paar Zeilen von Robbie Williams „Angels“, bevor er zugibt „Kein Mann für eine Nacht“ zu sein. Aus traurig-aktuellem Anlass gibt es dann noch ein nagelneues Lied, und mit „Faust hoch gegen Faschismus“ ein klares politisches Statement.

Eine bunte Lichter-Parade untermalt die gut eingespielte Combo. Einzig als Sebastian sich spontan entscheidet, mit Lisa zusätzlich das ungeprobte „So cool bist du nicht“ zu spielen, gibt es bei Johannes ein wenig Sorge, ob er die richtigen Töne im Kopf hat. Auch Lisa hat Angst, den Text nicht parat zu haben. Aber: Bangemachen gilt nicht, und zur Sicherheit holen sie sich Alena als Souffleuse aus der Menge und singen so die Akustik-Nummer unfallfrei.

Zwischendrin gibt es immer wieder ein paar Erinnerungen, was die Kapelle alles mit der Stadt verbindet. So haben sie sich vor etwas mehr als einem Jahr von Siegfried und Joy als Überraschungsgäste beim Donots-Slam auf die Bühne zaubern lassen. Im Skaters Palace sind sie bereits das siebte Mal, und vor knapp zwanzig Jahren fand der Startschuss der allerersten eigenen Tour in Münster statt, damals allerdings noch noch ein paar Kilometer entfernt im sehr kleinen Gleis 22.

Mit „Du schreibst Geschichte“ endet nach eineinhalb Stunden leider schon der reguläre Teil, aber natürlich kommen  die Jungs und Lisa noch einmal zurück. Mitten in der Punk-Nummer „Na gut, dann nicht“ frieren sie bewegungslos ein, und ähnlich wie „Late Night Berlin“ gibt es an dieser Stelle eine Überraschung. Es steigt ein Spielmannzugs, der sich „Blaskapelle Feierwehr“ nennt, auf die Bretter und stimmt, begleitet von einem „FCKAFD“-Plakat, ein Lied an. Madsen bekommen sich im Anschluss vor Lachen über den gelungenen Gag ihrer Crew fast nicht mehr ein, und der ganze Club stimmt lauthals in den Schlachtruf „Ganz Münster hasst die AFD“ ein. „Madsen auch!“, entgegnet Sebastian, und „Mit dem Moped nach Madrid“ und „Lass die Musik an“ geht es dann ins Finale. Nach nicht ganz zwei Stunden endet ein -für einen Donnerstag- extrem wilder Abend, und mit Sicherheit werden Madsen auch bei der nächsten Konzertreise ein achtes Mal hier einkehren.

SETLIST

Ein bisschen Lärm

Mein Herz bleibt hier

Sirenen

Macht euch laut

Keiner

Nachtbaden (Sascha feat. Sascha von der Alex Mofa Gang)

Angels (Snippet)/ Kein Mann für eine Nacht (Johannes)

Wir haben immer noch die Sonne

Kompass

Die Perfektion (mit Song 2 Snippet)

So cool bist du nicht

Hollywood

Faust hoch gegen Faschismus

Love Is a Killer (mit Radar love Snippet)

Du schreibst Geschichte

 

Na gut dann nicht (feat. Spielmannzug der Blaskapelle Feierwehr Münster)

Mit dem Moped nach Madrid

Lass die Musik an

 

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Rezension Album Hollywood

Interview mit Sascha Madsen zum Album Hollywood

Interview mit Sebastian Madsen zu seinem Solo-Album „Ein bisschen Seele“

 

 

Fotocredit: Wollo@Whiskey-Soda

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