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DONOTS – Auf sie mit Gebrüll!

Die Donots haben neben ihrer eigentlichen Heimat Ibbenbüren eine zweite Homebase: Im westfälischen Münster haben die Jungs ihre Bandzentrale in Form von Büro und Studio, auch wenn mittlerweile nur noch Jan-Dirk und Alex dort wohnhaft sind. Bereits zum siebten Mal in ihrer beinahe 30-jährigen Karriere laden die Herren am letzten November-Wochenende zum Grand-Münster-Slam in die 6.500 Personen fassende Halle Münsterland ein, in diesem Jahr erstmalig an gleich zwei aufeinanderfolgenden Abenden, die beide restlos ausverkauft sind. Wie üblich haben sie sich jede Menge Gäste zur Unterstützung eingeladen, um ihr (quasi) Heimspiel zu zelebrieren.

Den Freitag eröffnen Schreng Schreng und La La, ein Akustik-Duo, unmittelbar gefolgt von Akne Kid Joe, die mit ihrer Version von Punk die Halle das erste Mal zum Tanzen bringen. Richtig zum Beben bringt die Sondaschule den Laden, und im Anschluss liefert Frank Turner einen akustischen Duo-Auftritt. Damit ist das Feld für die Gruppe um Frontmann Ingo Donot bestellt.

Mit ihrer frisch veröffentlichten Single „Auf sie mit Gebrüll“ entert die Hauptattraktion um kurz nach 21 Uhr die Bühne. Noch ein wenig zurückhaltend ob der neuen Töne, gibt es ab Song Zwei „Calling“ kein Halten mehr. Ab jetzt wird nonstop durchgehüpft, getanzt, gecirclepitted und gesungen. Die Jungs bekommen das Grinsen in den folgenden zwei Stunden nicht mehr aus den Gesichtern. Das erste Drittel gehört hauptsächlich den englischsprachigen Klassikern (ihren ersten Erfolg „Whatever Happened to The 80s“ gibt es bereits nach 20 Minuten), nach der Doppel-A-Seiten-Auskopplung „Augen sehen“ und „Hey Ralph“ ihres neuen, im kommenden Jahr erscheinenden Albums „Heut ist ein guter Tag“, widmen sie sich vorrangig den jüngeren deutschen Liedern.

Auf einmal ist das Licht aus, und als es wieder angeht, steht Ingo mit den Zauberern „Siegfried und Joy“ alleine auf der Bühne und fordert von den Magiern seine Mitstreiter zurück. Statt ihm den Wunsch zu erfüllen, „hexen“ sie ihn kurzerhand auf die Tribüne. Das Wiederherstellen des alten Bühnenbildes gelingt den beiden aber nur begrenzt, denn statt der fünf Ibbenbürener stehen auf einmal drei Typen aus dem bayerischen Germering auf der Bühne: Die Sportfreunde Stiller spielen unter riesigem Jubel ihren Mega-Hit „Kompliment“ und im Anschluss mit den Donots gemeinsam noch eine „SportNot“- Version von „Applaus Applaus“. Alle, wirklich alle, singen mit.

Mit Guidos „Das Dorf war L.A.“ und „Eine(r) letzten letzten Runde“ verabschieden sich die Männer von der Bühne. Mit langanhaltenden DONOTS-Rufen werden sie aber zu zwei Zugaben-Blöcken „gezwungen“. Das zweite Bonus-Set eröffnen die Knollmann-Brüder im zum Wohnzimmer umgebauten Seitenausleger der Bühne (stilecht mit 70er Stehlampe) zu den akustischen Nummern „Hansaring 2.10 Uhr“ und „The Years Gone Bye“, bevor sie das abgelaufene Jahr Revue passieren lassen. Besonders heben sie die Tour im Vorprogramm der Toten Hosen hervor, und begrüßen ihren alten Kumpel Vom Ritchie, seines Zeichens Drummer der Düsseldorfer Kollegen. Gemeinsam spielen sie „Hier kommt Alex“. Natürlich wird auch Mr. Frank Turner aus dem Backstage zurückbeordert, und zum finalen Abschluss gibt es noch „So Long“, das immer wieder von den Fans durch nicht-enden-wollende-Chöre aufgenommen wird. Selbst von der Tribüne erkennt man das Strahlen in den Gesichtern der Künstler auf dem Weg in den verdienten Feierabend.

Tag 2

Die Eröffnung mit Schreng Schreng und La La verläuft wie am Vortag, dann gibt es aber mit Acht Eimer Hühnerherzen und Montreal zwei neue Support-Acts. Insbesondere die Letztgenannten werden extrem abgefeiert, und die ersten Circle-Pits entstehen in der Menge. Das absolute Highlight im Aufwärmprogramm ist aber Frank Turner: Wo am Vortag bei der Akustik-Show doch ein wenig der Drive fehlte, tritt der sympathische Engländer heute in voller Truppenstärke mit seinen Sleeping Souls an, und liefert einen Hammer-Gig. Besonders lustig ist, dass er etliche Spicker auf dem Boden hat, und alle Ansagen von diesen auf Deutsch abliest.

Doch auch am Samstag ist all das nur das Vorspiel für die Hausherren. Mit nahezu dem identischen Programm spielen sie sich durch den Abend, es gibt aber doch einige Abweichungen: Die Stimmung im Saal ist noch extremer als am Freitag, bereits beim Opener drehen alle durch, und heute werden Madsen auf die Bühne gezaubert. Sie liefern mit „Du schreibst Geschichte“ und einem Jam zu „Blitzkrieg Bob“ ihr Gastspiel ab. Die Zugaben werden am Stück gespielt, anstelle von den „Alex“ steht heute „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten auf dem Zettel. Leider kann Bela nicht dabei sein (er hat eine Sprachnachricht geschickt, die abgespielt wird), als Ersatz werden eine Sängerin und ein Schlagzeuger aus dem Publikum gesucht, und mit diesen wird der Anti-Nazi-Kracher performt.

Doch noch eines ist anders als gestern: Nach „So Long“ wollen die Gesänge und der Applaus einfach nicht enden, und so entschließt sich das Quintett zu einer ungeplanten Sonder-Einlage in Form von „Goodbye Routine“. Dazu klettern sie in die Hallen-Mitte und performen die Nummer im Liegen (!). Nach beinahe zweieinhalb Stunden verlassen die Musiker völlig entkräftet die Bühne, und man kann Tränen der Rührung in den Augen von Ingo, Guido, Alex, Eike und Purgen erahnen. Die Eintragungen auf ihren Social-Media-Kanälen kurz nach dem Ende bekräftigen diesen Eindruck.

Es bleibt zu hoffen, dass es keine neuen Einschränkungen im Live-Betrieb mehr geben wird, und die Combo die Ankündigung zum nächsten Grand-Münster-Slam 2025 einhalten kann. Bis dahin gibt es zur Überbrückung aber im kommenden Jahr passend zur neuen Platte erst einmal eine umfassende Tour quer durch die Republik, von der Whiskey-Soda natürlich auch berichten wird!

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SETLIST Freitag

Auf sie mit Gebrüll

Calling

Wake The Dogs

Dead Man Walking

Whatever Happened To The 80s

Augen sehen

Hey Ralph

Keiner kommt hier lebend raus

Solid Gold

Ein Kompliment (Sportfreunde Stiller)

Applaus Applaus (Sportis und Donots)

Ich mach nicht mehr mit

Dann ohne mich

Stop The Clocks

Das Dorf war L.A.

Eine letzte letzte Runde

 

Geschichten vom Boden

Kaputt

Problem kein Problem

We’re Not Gonna Take It

 

Hansaring, 2:10 Uhr

The Years Gone By

Piano Mortale

Hier kommt Alex

So Long

 

SETLIST Samstag

Auf sie mit Gebrüll

Calling

Wake The Dogs

Dead Man Walking

Whatever Happened To The 80s

Augen sehen

Hey Ralph

Keiner kommt hier lebend raus

Solid Gold

Du schreibst Geschichte (Madsen)

Blitzkrieg Bob (Madsen und Donots)

Ich mach nicht mehr mit

Dann ohne mich

Stop The Clocks

Das Dorf war L.A.

Eine letzte letzte Runde

We’re Not Gonna Take It

 

Geschichten vom Boden

Kaputt

Problem kein Problem

Hansaring, 2:10 Uhr

The Years Gone By

Piano Mortale

Schrei nach Liebe

So Long

 

Goodbye Routine

 

Bandhomepage

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Fotocredit: Wollo@Whiskey-Soda und Ruth Epping

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