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Into The Red

Heads For The Dead - cover

Wir leben in einer Zeit, in der viele Blockbuster Realität geworden sind. „Contagion“ oder „Outbreak“ kommen einem in den Sinn, aber Zombie-Streifen wie „18 Day Later“ oder „World War Z“ ebenso. Und schon sind wir beim Thema Horror und somit bei Heads For The Dead, dem multinationalen Death Metal-Projekt, das sich mal nicht dem Ausweiden von Menschen widmet, sondern den klassischen Horror-Themen. Mit „Into The Red“ (Transcending Obscurity Records) lädt uns das Trio zum zweiten Mal in eine Welt aus dunklen Ecken, Nebelschwaden, Vampiren und Friedhöfen ein.

Mit viel düsterer Atmosphäre wissen Heads For The Dead das Kopfkino zu entfachen. Dabei sind die zwölf Songs nicht sonderlich brutal oder technisch versiert. Dafür sind sie gruselig in wahrsten Sinne des Wortes. Mit einfachen Mittel wie Keyboards oder langsamen Passagen werden musikalische Schattenwelten kreiert, die einem eine wohlige Gänsehaut über den Rückenlaufen lassen. Das Wechselspiel von tiefen Growls und kreischenden Lauten geben einem das Gefühl, in Geschichten mit mehreren Charakteren einzutauchen. So entstehen verschiedenen Erzählebenen, die den knapp 50 Minuten eine stimmungsvolle Tiefe geben. Die Spinnweben, die sich durch die Songs ziehen, sind nicht etwa altersbedingt, sondern ein effektiv eingesetztes Stilmittel.

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Musikalisch gibt es Old School Death Metal mit doomigen Parts und einen guten Schuss D-Beat um die Ohren gehauen. Auf rasend schnelle Riffs muss keiner verzichten, ebenso wenig wie auf Blastbeats und massig Double-Bass-Salven. Für Abwechslung ist also gesorgt. Der Sound ist dem Konzept angepasst, in dem er etwas dumpf und mit viel Hall rüber kommt. Kurze und längere Songs in Verbindung mit Intros und Überleitungen sorgen für einen geschlossenen Eindruck, der das Gefühl einen Hörfilm zu genießen nur verstärkt. Dank des Weglassen von Samples, erweckt das Projekt, obendrein noch den Eindruck, den die traditionellen Horrorfilme der 50er, 60er und 70er Jahre ausgemacht haben.

Heads For The Dead setzen ihre Vorstellung von Horror Metal souverän um. „Into The Red“ zu hören macht echt Spaß. Auch das stylische Artwork und der Logoschriftzug vollenden die Vorstellung eines schön-schaurigen Filmabends. Einfach die Play-Taste drücken und mit dem verrückten Priester oder dem geheimnisvollen Diener durch erschreckende Wälder tanzen.

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