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Händer (Remastered)

Weiter geht’s mit unserem kleinen Rückblick auf die aktuellen Re-Releases der schwedischen Prog-Rocker Kaipa. 1980 erschien das Album „Händer“ und läutete eine Zeit der Veränderung bei der Band ein. Gitarrist Roine Stolt hatte Kaipa verlassen, und die Schweden waren zudem bei einem neuem Label unter Vertrag, der Plattenfirma Polar, in deren Studios schon Led Zeppelin und Genesis aufgenommen hatten.

Passend zu all diesen Veränderungen unterscheidet sich die Musik auf „Händer“ grundlegend vom Vorgängeralbum „Solo“. Gewisse progressive Elemente sind zwar immer noch vorhanden, aber insgesamt tendieren die Songs doch stark zum gesangsorientierten Gitarrenrock. Keyboards treten nur noch als Synthie-Klänge hervor, die früher so markant benutze Hammond-Orgel ist verstummt, und auch was das Songwriting angeht klingt „Händer“ mehr nach AOR als gutem alten 70s-Prog. Gesungen wird nach wie vor auf Schwedisch. Mit „Händer“ sind Kaipa unüberhörbar in den 80er-Jahren angekommen. Wer sich auf diese Stilrichtung einlassen mag, den erwartet ein unterhaltsames Album, bei dem es auch mal etwas zum Schmunzeln gibt, wenn im Song ‚Standen Lever‘ recht dreist die Hookline aus Umberto Tozzis kurz zuvor veröffentlichtem Hit ‚Gloria‘ zitiert wird.

Wie schon bei den bisherigen Re-Releases zeichnet sich auch die Neuauflage von „Händer“ durch ein gelungenes Remastering aus, das im direkten Vergleich wesentlich luftiger und druckvoller aus den Boxen schallt. Progger, die auch mal eingängigen und teils schon recht poppigen Rock aus Schweden hören mögen, dürften auch hier gerne zuschlagen.

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