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Fingers Pointing At The Moon

Die Finger zeigen hinauf zum Mond. Vermutlich zur Vorderseite unseres Trabanten, denn die dunkle Seite des Mondes ist ja von hier aus nicht zu sehen. Zu hören ist diese dunkle Seite jedoch ganz eindeutig auf dem neuen Album von Dworniak Bone Lapsa. Hinter diesem leicht schräg klingenden Bandnamen verbergen sich drei Musiker aus dem südenglischen Winchester: Joe Dworniak, Greg Bone und Chris Lapsa, die bekennend von Bandgrößen wie Porcupine Tree und natürlich Pink Floyd beeinflusst wurden. Und tatsächlich: Schon der Opener ihres Albums „Fingers Pointing At The Moon“ erinnert mehr als nur einmal an gleich mehrere Songs des Floyd‘schen Meisterwerks „Dark Side Of The Moon“.

Die drei Engländer verschmelzen auf ihrem Debüt Progressive- und Art-Rock mit ein paar folklastigen Untertönen und zelebrieren komplexen 70er-Rock mit modernen Einflüssen. Das soll aber nicht heißen, dass es sich bei diesem Mond-Album lediglich um einen billigen Floyd-Abklatsch handelt, denn damit täte man Dworniak Bone Lapsa unrecht. Was die drei Briten hier zelebrieren, ist nämlich Art-Rock in Perfektion und darf sich als legitimer Nachfolger von Roger Waters und Co ansehen lassen.

„It only takes a second to lose your mind“
stellen DBL im gleichnamigen Song fest, einer fast schon experimentellen Nummer mit spacigen Synthies. Es braucht auch nur wenige Sekunden, um sich als Progger und Floyd-Fan in „Fingers Pointing At The Moon“ zu verlieben. Seinen Verstand mag man hier sehr gerne verlieren, man mag aufgehen und versinken im folgenden Track ‚Funny Farm‘, der mit Gilmour’schen Gitarrensoli aufwartet und mit seiner verspielten Vielschichtigkeit schnell zum Highlight des Albums wird. Das melancholische Piano und die ruhige Akustikgitarre tragen schließlich den Titelsong und beenden ein ganz und gar wundervolles Prog-Juwel.

„Fingers Pointing At The Moon“ ist bereits vor zwei Jahren digital veröffentlicht worden und jetzt endlich auch auf CD und LP erschienen, die ihr als Import über Just For Kicks Music beziehen könnt. Für 2017 planen die Herren übrigens einen Nachfolger. Wenn sie so weiter machen wie bisher, dürfen wir noch ganz Großes erwarten.

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