The Last Sucker
Ist mit „The Last Sucker“ (12th Planet Records) das Kapitel Ministry jetzt endgültig abgeschlossen? Spuckt Waldschrat Al Jourgensen nie wieder Gift und Galle, verhöhnt Politiker und das reaktionäre Amerika? Man kann es gar nicht glauben. Zum Glück kommen Ministry im Sommer noch ein letztes Mal auf Tour, damit wir Unwürdigen einstimmen können in den Abgesang des Morgenlandes.
Seit dem Anti-Bush-Statement „House of the Molé“ von 2004 geht Jougensen mit Ministry den sicheren Weg weiter, er greift auf Versatzstücke und Sound aus den guten Tagen zurück. An allen Ecken und Kanten ist „The Mind Is a Terrible Thing to Taste“, „Psalm 69“ und „Filthpig“ heraus zu hören. Ministry bewegen sich in Schallgeschwindigkeit und wenn man mal eine Pause braucht, dann walzen sie in ihrer Hasskampagne einfach alles nieder. So im Vorgänger „Rio Grande Blood“ wie auch auf „The Last Sucker“
War beim letzten Album noch Tommy Victor von Prong noch stark ins Songwriting integriert, ist es jetzt Sin Quirin. Victor stellt mit fünf Ausnahmen meist nur seine Gitarrenarbeit zur Verfügung. Dasselbe gilt für Killing Jokes Paul Raven, der letzten Oktober überraschend das zeitliche segnete (R.I.P.). Fear Factorys Burton C. Bell gesellt sich für drei Kooperationen ebenfalls noch dazu. Highlights sind das punkig hymnische ”Die in A Crash“ und das manische ”End of Days Pt.2“.
„The Last Sucker“ ist ein typisches Ministry-Album geworden, schneidende, manchmal fette Gitarren, Stakkato-Drumming und Jourgensens Hasstiraden. Manch einer wird es für langweilig halten, aber was von Ministry erwartet wird, das wird geliefert. Mit diesen elf Songs wird Ministry in sehr guter Erinnerung bleiben, sofern dies wirklich das letzte Wort Al Jourgensens ist.