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ERIC SARDINAS – Midnight Junction

Klar, es gibt die ganz großen – im Sinne von über alle Grenzen bekannten – Blues-Gitarristen mit Rock-Einschlägen: Eric Clapton, Buddy Guy oder aus der etwas jüngeren Fraktion wie Joe Bonamassa. Aber auch in der zweiten und dritten Reihe gibt es großartige Künstler*innen, die sich mit dem 12-Takt-Genre auf moderne Art und Weise auseinandersetzen. Einer von ihnen ist Eric Sardinas. Der 52jährige Amerikaner erarbeitete sich seine Fähigkeiten und die Routine viele Jahre als Straßenmusiker und im Vorprogramm von u.a. Johnny Winter und Stevie Vai, nicht die schlechteste Referenz. Fast eine Dekade mussten seine Fans nun aber auf frische Ware warten, die nun endlich in Form von 13 Tracks auf „Midnight Junction“ vorliegt.

Der Opener „Long Shot“ macht direkt klar, worum es in den kommenden knapp 53 Minuten gehen wird: Knackiger Blues Rock, der fast stetig von der Slide-Gitarre des Protagonisten geprägt ist. Unterstützt wird Sardinas dabei von einer illustren Schar an Kollegen, die sich schon bei Lenny Kravitz, Whitesnake oder Bo Diddley ihre Sporen verdient haben, sodass handwerklich alles auf allerhöchstem Niveau stattfindet. Direkt weiter geht es „Tonight“. Ganz ohne Gesang kommt „Swamp Cooler“ aus, das dafür aber mit Blues Harp-Legende Charlie Musselwhite aufwartet, der seine Mundharmonika-Töne in ein regelrechtes Duell mit Erics Klampfe schickt. „Laundromat“ ist eine Leihgabe von und eine Hommage an den leider zu früh verstorbenen Rory Gallagher, der mehr als offensichtlich reichlich Eindruck in der Sozialisation des Saiten-Zauberers hinterlassen hat.

Bei „White Lighting“ wird erstmals (ein wenig) das Tempo rausgenommen, bevor „Liquor Store“ ein wenig aus der Art schlägt. Ist es doch eher ein Rap denn eines Talking Blues, aber keine Sorge, einzig in der Darbietung des Textes! Musikalisch überwiegt auch hier der Bottleneck-Einsatz von  Sardinas. Zum entspannten Abschluss gibt es noch den instrumentellen Rausschmeißer „Emilia“, der „Midnight Junction“ deutlich ruhiger zum Ende bringt.

Was bleibt am Ende: Freunde der oben genannten Künstler, oder der hier bei Whiskey-Soda.de in letzter Zeit vorgestellten Laura Cox, Danny Bryant und Simon McBride, sind bei Eric Sardina und seinem neuen Longplayer genau an der richtigen Adresse. Nicht wirklich moderner, aber frisch gespielter Blues Rock allererster Kajüte!


Note: 1 –

 

 

 

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