BLACK STAR RIDERS – Wrong Side Of Paradise
Auch wenn die Black Star Riders im letzten Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum feierten, bleibt die Band doch weiterhin zwingend eng verbunden mit den legendären Thin Lizzy. Nach deren (vorläufigen) Auflösung 1983, und dem Tod von Frontmann Philip ´Phil´ Lynott 1986, wurde Thin Lizzy Ende der 90er zwar wieder gegründet, es gab aber keine neuen Songs mehr. Als sich Teile der Truppe vor mehr als einer Dekade dann entschlossen, neue Lieder einzuspielen, war schnell klar, dass dieses Vorhaben unter einem anderen Namen stattfinden musste: Black Star Riders waren geboren! Nun legt die bereits beim Vorgänger „Another State of Grace“ runderneuerte Truppe mit „Wrong Side Of Paradise“ ihr mittlerweile fünftes Album vor.
Mit satten Gitarren-Riffs und einem ordentlichen Mitsing-Chorus startet der Titel-Track, spätestens bei der zweiten Wiederholung will man bei „Right Out Of The Darkness, Straight Into The Light, Everybody’s Living, On The Wrong Side Of Paradise“. Ein paar ordentliche Takte Gitarrensolo und einige „Ahaa“- Chöre ergänzen die Nummer und liefern einen insgesamt ohrwurmtauglichen Einstieg – kann man nicht meckern.
Ähnlich geht es musikalisch mit „Hustle“ und „Better Than Saturday Night“ weiter, gelegentlich kommt eine gut gespielte Blues-Harp dazu – allesamt fette, melodische Rock-Bretter, ohne unnötigen Firlefanz. Leichte Irritationen entstehen beim ersten Hören des Refrains von „Riding Out The Storm“: Wüsste man es nicht besser, könnte man glauben, dass sich Bon Jovi in die Playlist geschlichen haben.
Ansonsten ziehen sich klassische Hard Rock-Melodien durch die Scheibe, mal ein wenig härter und/oder schneller, mal ein wenig (!) zurückhaltender, immer stehen die Klampfen im Mittelpunkt. Einzig das abschließende „This Life Will Be The Death Of Me“ startet als ruhige Blues-„Ballade“, um am Ende dann doch noch einmal Fahrt aufzunehmen und sich in den Gesamtsound gut einzufügen.
„Wrong Side Of Paradise“ ist durchweg solide und handwerklich mehr als gut gemacht, was man bei den Fähigkeiten der Musiker auch nicht anders erwarten kann. Es gibt ein paar Ausreißer nach oben, und wirklich schlecht ist keins der elf Stücke. Insgesamt fehlt es aber an ein paar entscheidenden Wow-Momenten, um aus einer sehr gefälligen eine überragende Platte zu machen.
Note: 3+