AUTONOMIE – No Peace, Only Violence
Zeiten kommen und gehen. Und wiederholen sich. Schließlich macht der Mensch immer wieder dieselben Fehler: Krieg, Aufrüstung, Nukleare Drohung – die Liste ist lang. Insofern sind dies nicht nur die Themen der Vergangenheit, sondern aktuell wie eh und je. So wie Crossover Thrash! So kindisch naiv er auch manchmal sein mag, so energisch und authentisch ist er oft. Dies gilt auch für die Jungs von Autonomie, die mit „No Peace, Only Violence“ (Fysisk Format) das Zepter von Helden wie D.R.I. oder C.O.C. aufnehmen und in Ehren halten.
Mit Songtitel wie ,Doomsday‘, ,Nuclear Death‘ oder ,Krigspatriot‘ ist die inhaltliche Ausrichtung schon einmal geklärt. Dazu kommen noch ,Drunken Assault‘ und ,Riot Kill‘, und das gesamte lyrische Spektrum ist abgedeckt. Auch musikalisch hauen Autonomie in die Kerbe, in die seit Mitte der 80er immer wieder lautstark gehauen wird. Schneller, wilder Thrash Metal mit ungestümen Hardcore-Übermut und ganz viel Charme und Leidenschaft auf 11 heraus gepowert – weil’s lauter ist.
Der Sound ist Keller oder Garage pur. Er rumpelt mit Macht jenseits einer Geschwindigkeitsbeschränkung über einen hinweg. Und es fühlt sich unheimlich gut an, und macht so richtig Spaß. Die Gitarrensolos sind wahrscheinlich im Kinderzimmer nebenan aufgenommen, sie kommen etwas aus dem Off. Dafür sind die Crew-Souts nicht zu überhören. Die Breaks sind manchmal wie eine überraschende Vollbremsung, nur um sofort wieder mit durchdrehenden Reifen durchzustarten.
Die 80er waren echt geil! Für nichts musste man sich schämen! Schon gar nicht Autonomie, auch wenn sie 40 Jahre zu spät dran sind. Die vier Norweger haben aber den Geist dieser Zeit tief eingeatmet. „No Peace, Only Violence“ ist eine Zeitreise, die sich lohnt. Für das Slamen im Büro und das Stagediven vom Sofa zwischendurch.
Bewertung: 2