Yokebreaker

Im hohen Norden vermutet man im Allgemeinen eine Hauptheimat der schwermetallischen Musik. Seien es die langen Winter oder die karge Landschaft, irgendetwas sorgt dafür, dass aus Skandinavien eine Menge guter harter Bands kommen. Dänemark liegt im Vergleich dazu eher im Süden und hat der Welt bisher noch nicht allzu viel bemerkenswerten Metal beschert. Das könnte sich jetzt ändern.

Die fünf Dänen von Unseen Faith legen mit ihrer neuen Scheibe „Yokebreaker“ ein mächtiges Stück Musik vor, irgendwo zwischen klassischem Deathmetal und modernem Metalcore. Vom ersten bis zum viel zu schnell erreichten sechsten Song gibt es fein arrangierte Stücke zu hören, die noch mehr können, als bloß einen Moshpart auf den nächsten folgen zu lassen. Ausgetüftelte Spielereien an den Gitarren, rotierende Drums und die zwischen Screams und Growls wechselnde Röhre von Sänger Alexander Eriksen machen Hoffnung auf zukünfitge Veröffentlichungen der Band.

Einzig die Produktionsqualität trübt den Gesamteindruck. Klar, es ist eine Indie-Band, aber ein derart flacher Mix lässt den Hörer stellenweise verzweifelt nach dem Bassregler seiner Anlage suchen. Und dann stellt man fest, dass der längst am Limit ist. Für Entdecker dürfte sich der Griff nach dieser Platte trotzdem lohnen. Wenn man sich mit dem preiswerten Sound zufrieden gibt, dann kann man was erleben.

geschrieben von Michael Seiler

DanielF

Harte Schale, weicher Kern. Chefredakteur und -metalhead in Personalunion und im "Nebenberuf" Sozialarbeiter, geht Daniels Geschmack von chilligem Americana (Cracker) bis zu kauzigem Indie-Rock (Eels), von klassischem Thrash (Metallica, Megadeth) bis modernem Death Metal (Deserted Fear), von opulent-schrägem Prog-Rock (Opeth, Gojira, Pervy Perkin) bis zu heftigstem Brutal Death Metal (Defeated Sanity, Wormed), von Bluesrock (Gary Moore, Anthony Gomes) bis Classic Rock (Alice Cooper, Queen) - um nur einen Teil zu nennen. Zudem hat er seit den frühen Neunziger Jahren ein leidenschafliches Faible für christliche Rockmusik in genau dieser stilistischen Bandbreite. 

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