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Auf Die Fresse Rock’n’Roll

Der Postmann hat wohl schon mal in das Debütalbum der Band „AngeEKELt“ reingehört, bevor er den Umschlag mit „Auf Die Fresse Rock’n’Roll“ in den Briefkasten eingeworfen hat. Das Jewelcase zerbröselt, das Booklet zerfetzt. Im Sprinter scheint es eine heftige Pogo-Party gegeben zu haben.

Kein Wunder, das Album lädt zum Tanzen, Gröhlen und Feiern ein. „Auf Die Fresse Rock’n’Roll“ erinnert an alte Zeiten, als mehr oder weniger begabte Bands Freitag Abend im Jugendzentrum um die Ecke den Schulalltag vergessen lassen. Marc Debus und „Börnie“ Sommer sind jedoch keine pubertären Jungs, sondern gestandene Männer in den besten Jahren. Songs wie „Lebensgefühl 89“ und „Du Geiles Stück“, letzterer eine Hommage an ein tolles Moped sind nur authentisch, wenn der Schreiber eine ordentliche Portion Lebenserfahrung auf dem Buckel hat.

Laut, rauh, minimalistisch und mit Vollgas kommen die 15 Tracks aus den Boxen. Balladen oder ausgefeilte Arrangements findet man nicht auf dem Silberling. Mit einem Augenzwinkern wird immer wieder mal ein Motörhead- oder Sodom-Riff in den Songs versteckt. Die Mischung aus treibenden Punkrock mit Metal-Einflüssen passt wie die Faust aufs Auge zum Titel des Albums.

Natürlich werden in dem einen oder anderen Song Klischees bedient. Aber wer kennt nicht diese Zeiten, die in „20 Bier“ oder „Lebenselixier“ besungen werden? Da sind sie wieder, die Erinnerungen an die Jugend. Mit „Und Ich Habe Kein Geld“ haben die Debütanten ein 60 Jahre altes Lied von Gus Backus gecovert. Der Schlager bekommt mit den Stromgitarren ein völlig neues Gesicht und zeigt, dass der zeitlose Text auch als Punksong funktioniert. .

Die Tracks haben definitiv Feierpotential und machen Bock auf ein Konzert der Band. Daher ein Aufruf an die Treffpunkte, die für uns Freitag Abend das Wochenende eingeläutet haben:
Hey, Ihr Jugendzentren dieser Welt. Stellt „AngeEKELt“ eine Bühne zur Verfügung und das Bier kalt. Das wird nicht nur für die älteren Semester eine geile Party werden.

 

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