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WOLVES OF SATURN – The Deserts Echo AndThe Peyote Delusion

Ob es auf dem Saturn Wölfe gibt, darf angezweifelt werden. Sicher ist aber, dass die Band Wolves Of Saturn mit „The Deserts Echo And The Peyote Delusion“ (Clostridium Records) ein spannendes Album vorlegt, das mindestens genauso interessant ist wie sein außergewöhnlicher Titel.

Das Trio aus Dresden nahm sein Debütalbum in einem angemieteten Bunker aus dem zweiten Weltkrieg auf – abgeschottet vom Rest der Welt. Die ersten Ergebnisse wurden Ende 2021 als Demo-EP veröffentlicht und sind jetzt der halbe Bestandteil des ersten Longplayers. Desert- und Stoner Rock treffen hier psychedelischen Fuzz, bluesige Wah-Wahs, knarzige Gitarren, und besondere Akzente setzen Orgel, Synth und – laut Presseflyer – Saxophon, von dem allerdings irgendwie nichts zu hören ist.  Auch Stoner können proggig sein, schwere Grooves können mit Leichtigkeit davonfliegen, und das Albumcover mag nicht sonderlich innovativ sein, aber das sollte niemanden abschrecken, denn es gibt hier viel zu entdecken.

Der instrumentale Opener ,Wolves Of Saturn’ ist zum Beispiel gleich ein zehnminütiges Mammut, das sich behebig durch die Wüste wälzt, vielleicht unter der Delusion der Peyote-Pilze, vielleicht abgehoben in spacige Gefilde, aber richtig schön abwechslungsreich mit dicken Gitarrenwänden, aber auch sphärischen Synthiepads. Sänger und Gitarrist Richard „Rich“ Schwerter darf auf dem nächsten Track ‚Eye Of The Buffalo‘ dann auch singen. Drei der sechs Songs auf dem Album (mit zwei Zehnminütern) sind instrumental, beim Rest gibt es Vocals, zornig, laut, emotional. Passt. Bei ,Chile’ (dem dritten Song der 2021er Demo EP) fallen ein paar spanische Einflüsse auf, die ein wenig an Santana erinnern. Und am Ende geht es leicht abgespaced nach ,Enceladus’, einem der Monde des – natürlich – Saturn. Diese Mischung gefällt und macht wesentlich mehr Laune, als das etwas karge Albumcover erwarten lässt.

Nach diesem Debüt sollte man die Wölfe auf jeden Fall in Auge und Ohr behalten.

Note: 2+

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