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Diamond Cuts

„Diamond Cuts“ nennt sich ein Box-Set der australischen Rocker Airbourne, welches die ersten drei Alben der Band mit einer Raritäten-Disc und einer Bonus-DVD sammelt. Das Vinyl-Set macht alleine optisch schon eine Menge her – zur Rezension lag Whiskey-Soda allerdings nur die CD-Fassung vor.

Die ist rein optisch, offen gesagt, ein wenig enttäuschend. Den statt einer besonderen Aufmachung wurden hier einfach nur die Studioalben „Runnin‘ Wild“, „No Guts, No Glory“ und „Black Dog Barking“ mit der „Diamond Cuts – Best Of The B-Sides“-Disc in konventionellen Jewelcases und bekannter Aufmachung plus die DVD in einer simplen Papptasche in ein nicht allzu stabiles Slipcase gepackt. Sonderlich viel Mühe hat man sich für die CD-Version mit der Aufmachung also nicht gegeben. Aber, am Wichtigsten ist ja der Inhalt. Die Studioalben entsprechen auch inhaltlich exakt den Originalen, somit ist die titelgebende B-Seiten-Disc am Interessantesten. Die verspricht eine lückenlose Sammlung der auf diversen Sonderausgaben und Singles veröffentlichten Bonus-Stücke – doch harten Fans wird auffallen, daß das schwer erhältliche, nur in Australien veröffentliche ‚Let’s Ride‘ auch auf „Diamond Cuts“ fehlt, ebenso wie die Livestücke von der Special Edition von „Black Dog Barking“. Dafür gibt es zwei bislang unveröffentlichte Songs, ‚Money‘ und ‚Heavy Weight Lover‘, die zwar keine Überhits darstellen, aber jedem, der mit dem AC/DC-meets-Rose Tattoo-Sound der Band etwas anfangen kann, natürlich trotzdem jede Menge Spaß bereiten.

Auch die DVD kann leider nicht wirklich als unschlagbares Kaufargument herangezogen werden. Zwar kommt die Band in der Dokumentation „It’s All For Rock’n’Roll“ auch offstage außerordentlich sympathisch rüber, und der Spinal Tap-Moment, als sich Joel O’Keefe beim Rock am Ring-Festival ins Publikum begibt, sich glatt dort verläuft (!) und den Weg zurück suchen muss, ist natürlich schon sehenswert – aber abgesehen davon gibt die Doku außer Standardsprüchen nicht viel her. Die Energie und die Party-Attitude der Band wird vielfach beschworen – aber die kennt man auch, bevor man die Doku gesehen hat. Mit 47 Minuten Spielzeit ist die DVD auch etwas mager ausgefallen – ein paar Videoclips oder die auf der „Runnin‘ Wild“ beiliegenden DVD enthaltenen Wacken 2008-Mitschnitte hätten da problemlos noch hingepasst.

Statt eines Rundum-Glücklich-Pakets ist „Diamond Cuts“ also zumindest in der CD-Version eher etwas enttäuschend ausgefallen. Harte Fans, die die Alben in ihren Special-Editions mit Sicherheit schon besitzen werden, sollten sich wirklich überlegen, ob die beiden neuen Songs die Anschaffung der Box rechtfertigen, und Einsteiger können sich die ersten drei Alben der Band mittlerweile bei fast allen Retailern für nen Fünfer pro Stück abgreifen. So viel Sinn die Vinyl-Box macht (die ursprünglichen LP-Ausgaben der Alben sind mittlerweile nur noch zu Fantasiepreisen erhältlich), die CD-Fassung ist eher unnötig.

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