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TRIBE FRIDAY – Die 2000er haben angerufen und wollen ihre Musik zurück

Ihr nennt euren Stil „Swedish Bubblegum Emo“. Oft wird das eher als Schimpfwort benutzt. Was hat euch dazu veranlasst, das positiv zu besetzen?

Oh, gute Frage. Wir waren alle Emo-Kinder, als wir aufwuchsen, und für uns hatte der Begriff „Emo“ nie eine negative Konnotation. Es ist eher ein Kosewort, etwas, das einen Sinn für Gemeinschaft impliziert. Ich schätze, dass uns der Begriff auch schon als eine Art „Schimpfwort“ entgegengeschleudert wurde, aber wir ziehen es vor, ihn einfach zu akzeptieren. Wir lieben Emo-Musik und die Kultur, in der wir aufgewachsen sind – das ist alles. Und dann verstecken wir unser Emo-Sein in peppiger, tanzbarer Musik, daher kommt auch der Begriff „Bubblegum“. Ich weiß nicht mehr, wer den Begriff „Bubblegum Emo“ zuerst geprägt hat, aber er ist einfach hängen geblieben. Er beschreibt uns wirklich gut.

Dafür, dass ihr aus Schweden kommt, was ja sehr durch Bands wie Mando Diao geprägt ist, habt ihr aber auch Vorbilder in der US/UK-Szene. Wie kam das?

Für die meisten von uns fiel der Aufstieg des Internets und der sozialen Medien mit unserer Teenagerzeit zusammen. Folglich fanden wir unsere Gemeinschaften und Vorbilder auf Tumblr, MySpace und YouTube. Ich schätze, dass die US-amerikanische und britische Szene zu dieser Zeit dominierte, und das war es auch, was uns anzog. Aber wir sind auch große Fans der schwedischen Musik und haben viele Einflüsse aus unserer Heimat. Mando Diao und The Hives sind Legenden!

Euch gibt es seit 2019. Der größte Teil eurer Karriere war durch Corona geprägt. Wie habt ihr es geschafft durchzuhalten?

Haha – das haben wir kaum. Nein, wir hatten das Glück, während der Corona-Pandemie eine Menge Nicht-Live-„Pausen“ zu bekommen: Wir haben beim Melodifestivalen (Schwedens Eurovisions-Qualifikation) mitgemacht, wurden nominiert und sind bei P3 Guld (einer großen schwedischen Preisverleihungsshow) aufgetreten, und hatten viel Erfolg im Radio. Ganz zu schweigen von den sozialen Medien, in denen viele unserer Fans leben. Seltsamerweise waren die Pandemie-Jahre also großartig für uns. Ich bin allerdings froh, dass wir wieder richtig touren können – vor 40 Leuten in Stühlen und Masken zu spielen ist einfach nicht dasselbe.

Ihr startet eure Tour mit dem Esel Rock Festival und habt danach die Clubshows. Was mögt ihr lieber und warum?

Wenn ich mich entscheiden muss, ist eine volle Clubshow unschlagbar. Ich bin am glücklichsten, wenn die Menge schwitzt und mir zubrüllt. Ich liebe aber auch Festivals – ich bin auf ihnen aufgewachsen. Wir veranstalten auch jedes Jahr unser eigenes, in unserem Hinterhof in den Wäldern Schwedens 🙂

Worauf freut ihr euch beim Touren in Deutschland am meisten?

Die Mexikaner-Shots! Aber auch das Treffen mit dem deutschen Publikum. Es gehört wirklich zu den besten der Welt.

Wie kommt ihr mit der Rückkehr in die schwedischen Wälder nach dem Trubel des Tourlebens klar?

Es gibt definitiv eine Phase, in der ich nach jeder Tournee traurig auf der Couch liege. Aber sobald das nachlässt, liebe ich es, nach Hause in unser kleines Haus im Wald und in mein Studio zu kommen. Es ist wirklich ein Segen, sowohl das rasante Leben einer tourenden Band als auch einen ruhigen Alltag in der Natur zu haben. Das Beste aus beiden Welten, in echter Hannah Montana-Manier.

 

Fotocredits: Miranda Fredriksson

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