Tre
The Devil And The Almighty Blues – Dieser Bandname sagt ja im Prinzip schon alles aus, was man über die im musikalischen Untergrund der norwegischen Hauptstadt Oslo gegründete Truppe wissen muss. Das Quintett existiert bereits seit 2010 und legt mit „TRE“ das passend betitelte dritte Album vor.
Blues – check. Aber auch die üblichen Verwandten Rock und Metal sind mit an Bord, es geht leicht punkig zu, und auch Countryfreunde finden ihren Spaß an „TRE“. Schwere, schleppende Riffs, roh, ungeschliffen, direkt. So erwartet man es schon beim Bandnamen und beim düsteren Cover des Albums, und genau das bekommt man auch auf die Ohren. Heavy Bluesrock trifft auf ehrlich klingende Vintage-Sounds, dümpelnde, leicht doomige Gitarrenwände walzen betörend durch die Nacht. Sechs Songs sind auf dem Album, die sich alle mit zwischen fünf und zwölf Minuten Länge genügend Zeit nehmen, um sich bedächtig, aber stetig vor zu arbeiten, um den Hörer direkt zu erreichen und zu berühren. Es beginnt auf ‚Salt The Earth‘ mit einem simplen Groove, der sich im Verlauf des Songs immer weiterentwickelt, bis die prägnante Stimme des Frontmannes Arnt Olaf Andersen dazustößt. Der vom Delta-Blues durchtränkte Sound geht sofort in die Beine und entführt in die nächste Blues-Kaschemme mit Pooltable und niedriger Decke, unter der sich schwer der Rauch sammelt. Wo ist das Bierglas?
Die Platte groovt sich durch ihre sechs Tracks, rohe und ungeschliffene Soli umspielen die knarzigen Drums und die dümpelnden bluesigen Vocals. Die Schweden legen hier ein hervorragendes pochendes Bluesrock-Album vor, das streckenweise an die Kollegen von Clutch erinnert, aber immer eigenständig, kernig und griffig daher kommt. Genau so möchte es der Blueser doch haben. Ob der Teufel persönlich diesen allmächtigen Blues geschrieben hat, wissen wir nicht, aber The Devil And The Almighty Blues liefern mit TRE auf jeden Fall teuflisch gute Kost ab, die zum langsamen, gepflegten Kopfnicken einlädt und triefenden Groove versprüht.