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Malina

Leprous sind eine Bank für hochwertigen Progressive Rock der modernen Spielart. Live eine Urgewalt des träumerisch-vertrackten, hochemotionalen Rocks haben sich die Norweger um Frontmann Einar Solberg in den letzten Jahren stetig entwickelt und verbessert. „Malina“ ist das inzwischen fünfte Studioalbum, erschienen im zuverlässigen 2-Jahres-Takt. Wer Leprous mag, der weiß, wie die Skandinavier klingen und muss in der Regel nicht mehr von deren Qualitäten überzeugt werden. In der Tat ist es nicht leicht, den eigenwilligen Sound der Herren zu beschreiben.

Da ist Muse, da ist der Gesang, der immer wieder an den berühmten Aha-Frontmann Morten Harket erinnert. Aber Leprous ist noch mehr als eine Referenz berühmter Pop-Bands. Die Songs sind emotionale Achterbahnfahrten, bei denen man sich schlicht nicht entziehen kann. In der Selbstbeschreibung behauptet das vermutlich beinahe jede Rockband, bei Leprous kommt es einer objektiven Beschreibung so nahe, wie Musik objektiv sein kann.

So wie beispielsweise das ohrwurmige, dramatische ‚Stuck‘ – einfach großartig. Streicher, Keyboards, eine exzellente Rhythmusarbeit, komplexe Gitarrenmeisterschaft und immer wieder die Stimme von Solberg, die einem kalte Schauer den Rücken hinunterjagt. Sie ist bei aller Klasse der gesamten Band natürlich der Bezugspunkt für den Wiedererkennungswert der Gruppe. Inzwischen haben die Norweger ihren eigenen Stil gefunden und so sind die Weiterentwicklungen nur noch Nuancen und man fühlt sich beim einen oder anderen Song an ähnliche Titel von vorherigen Alben erinnert. Aber das soll ja beileibe keine Kritik sein. „Malania“ wird Fans der Gruppe begeistern und womöglich noch den einen oder anderen neuen Fan gewinnen. Wem die Band nicht gefällt, der wird wohl auch mit diesem grossartigen Album nicht warm werden.

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