SPECK – Eine Gute Reise
Wie heißt es so schön? Mit Speck fängt man Mäuse. Oder in diesem Falle eher Hörer:innen? Das Wiener Trio Speck lädt auf seinem neuen Album auf „Eine Gute Reise“ (Tonzonen Records) ein. Ein Blick auf das Tracklisting lässt es schon vermuten: „Eine Gute Reise“ beinhaltet nur vier Songs, die es aber in sich haben und insgesamt auf rund 45 Minuten Spielzeit kommen. Longtracks, check. Und Titel wie ‚Krautobahn, Unbegrenzt‘ oder ‚Kosmischer Regen‘ lassen ebenfalls vermuten, wo diese gute Reise hinführt. Psychedelischer Spacerock ist angesagt, komplett instrumental, wabernd, groovend. Krautrock trifft auf ausgedehnte Jam-Passagen, wenn Marcel Cultrea (Gitarre), Patrick Säuerl (Drums) und die Bassistin Lisa Winkelmüller loslegen.
Das Trio hat seine scheinbar endlosen Jamsessions in Eigenregie mit viel Dynamik, Kraft und Abwechslung aufgenommen. Vieles auf „Eine Gute Reise“ wirkt daher im positiven Sinne improvisiert und ausufernd. Schwer, träge, aber auch verspielt dümpelnd mit prägnantem Bass und flirrenden Gitarren. Niemand vermisst hier den Gesang. Speck überzeugen auf ihrem zweiten Longplayer nicht nur mit dem interessanten, ungewöhnlichen Cover, sondern eben auch musikalisch. Spacige Effekte, viel Wah-Wah, Anleihen beim Krautrock, eben besagte ‚Krautobahn, unbegrenzt‘. Die Gute Reise führt zuletzt in ‚Das Geisterschloss am Strand‘, das genausogut ein Schwarzes Loch im bunt schillernden Weltraum sein könnte. Spacerock mit wabernden Sounds und einem griffigen Riffgerüst, das im Finale stampfend immer langsamer rollt, schwer und faszinierend, bis es sein Ziel und das Albumende erreicht.
Speck zeigen auf „EIne Gute Reise“, dass hier viel Spielfreude und noch mehr Können steckt, dass sie walzende Jamsessions in dramatische Songs packen können und sie es vermögen, auch ohne Lyrics spannende Bilder im Kopf zu erwecken. Dazu gibt es noch Katzenbilder auf dem Cover, was will man mehr? Eine wirklich gute Reise!
Note: 1-