| |

Scriptures

Benediction Scriptues

Es ist an der Zeit, mal so richtig auf den Tisch zu hauen. Was gibt es besseres als ein neues Album der britischen Death Metal-Institution Benediction, um dies zu tun? Seit dem letzten Album haben die Urmitglieder Darren Brookes und Peter Rewinsky ihr Schlachtschiff nicht nur in der Rhythmussektion verjüngt, sondern auch ihren ehemaligen Todesröchler Dave Ingram (1990–1998) wieder an Bord geholt. „Scriptures“ (Nuclear Blast) lässt das Hardcore-lastige „Killing Music“-Album außen vor und knüpft somit fast nahtlos an „Organised Chaos“ (2001) an

Kaum eine Death Metal-Band ist in der Lage, so tighte Songs zu schreiben wie Benediction. Ohne große Spitzen und vor allem ohne Aussetzer mangeln einen die zwölf Songs nieder. Auch wenn die grundsätzlichen Strukturen althergebracht sind, schafft es der Fünfer dank der beiden Jungblüter, nicht antiquiert zu klingen, sondern überraschend frisch … und ordentlich vor Wut kochend. Gradlinig ohne Sperenzchen, so wie ein Benediction-Song sein muss, grooven (,Tear Off These Wings‘), treiben (,Scriptures Of Scarlet) oder jagen (,Rabid Carnality‘) einen die neuen Stücke durch das 47-minütige Todesprogramm.

Gradlinig ohne Sperenzchen

Immer noch legen Brookes und Rewinsky wenig Wert auf technische Finessen oder moderne Hektik. Dafür haben sie aber ein ausgesprochenes Händchen dafür, mächtige, kompakte Headbanger zu kreieren. Die ureigenen Trademarks wie die kurzen melodischen Solos, die straighten Riffs als auch die trampelnden Double-Bass-Attacken sind zu Hauf vorhanden. Zu besonderer Stärke laufend die Britten im Downtempo auf, welches ,In Our Hands, The Scars‘ zu einem mörderischen Stück Death Metal von erlesener Qualität werden lässt.

Veredelt wird das dreckige Dutzend durch Ingrams mal kehligen, mal düsteren und mal richtig wütenden Vocals. Für diese bedrohlichen Laute braucht der Mann keine Hilfsmittel aus dem Computer, dieser Kehlkopf besteht ganz einfach aus von Unmengen Whiskey korrodierten Stahl. Der druckvolle und durchaus differenzierte Sound würdigt jeden der fünf Gesegneten. Drüber hinaus schweißt er die zwölf Songs zu einem einheitlichen Hörgenuss zusammen, dessen jede einzelne Note den Stempel Benediction trägt.

Effektivität, Kraft und Verlässlichkeit

Ein innovatives Meisterwerk ist „Scriptures“ selbstverständlich nicht geworden. Das hätte auch viele aus der Bahn geworfen und vor den Kopf gestoßen „Scriptures“ Stärke liegt in der Effektivität, der Kraft und der Verlässlichkeit. Auch wenn wir zwölf Jahre warten mussten, Benediction lassen uns mit ihrem achten Studioalbum nicht im Stich in stürmischen Zeiten.

Benediction bei Facebook

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar