|

Rise To The Mountains

Was tun, wenn der Southern-Rocker mal wieder was erleben will? Raus aus der Bude und auf den nächsten Berg geklettert! Ach nee, der ist gerade zu weit weg, und außerdem möchte man ja eigentlich doch lieber abrocken oder einfach nur in Ruhe Musik hören, oder? Na gut, dann hab ich hier was für Euch, und da können wir zumindest gedanklich ins Gebirge kraxeln: „Rise To The Mountains“ heißt das neue Album der amerikanischen Rocker von Hogjaw, die mit diesem neuen Lonplayer bereits ihr fünftes Album vorlegen. Und das sollte jeden begeistern, der auf die angesagte Mischung aus groovendem Hardrock, Southern Rock, Blues und Countrymusic steht.

Die 2007 gegründeten Hogjaw sind in ihrer Heimat schon längst keine Unbekannten mehr, und auch in Europa waren sie bereits mehrfach auf Tour. Eine neue Tournee ist für kommenden Herbst geplant. Diese Bühnenerfahrung der vier Bluesrocker aus Arizona hört man auch ihrem neuen Album an. Professionell-lässig hauen die Amis dem geneigten Hörer mal eben zehn erstklassige Songs um die Ohren, überwiegend schnelle gitarrenlastige Kracher, treibend, tight und präzise auf den Punkt gebracht. Schon der eröffnende Titeltrack besticht durch eingängige an ZZ Top oder Lynyrd Skynyrd erinnernde Hardrock-Riffs, die mal eben in einem Break von einer wunderbar countrylastigen Pedal Steel Guitar abgelöst werden. Dann dröhnt wieder der Boogie-Bass, knallen die Drums, und JB Jones‘ markante Stimme singt davon, einfach mal aus dem Alltag auszubrechen und abzuhauen. ‚Go go, I hope they don’t see me go!‘ heißt es passend bei ‚Leavin Out The Backside‘. Aber heimlich davon stehlen muss sich hier niemand. Ganz im Gegenteil: Rein in die Konzerthalle, in die Biker-Bar, in den Western-Saloon.

„Raise To The Mountains“ ist ein schnelles Album mit kraftvollem Rock geworden, aber zwischendurch wird das Tempo auch mal reduziert. So beginnt das über acht Minuten lange ‚I Will Remain‘ als wunderbar melancholische Halbballade mit Donner- und Regeneffekten und einem packenden stimmungsvollen Gitarrensolo. Zusammen mit den erdigen Vocals ergibt das ein Highlight dieses mehr als gelungenen Albums. ‚Fire, Fuel & Air‘ zelebriert dann den Boogie-Blues und sollte die nächste Hymne aller Biker und Hot-Rod-Fahrer werden. Und ganz am Ende zeigen Hogjaw mit ‚Grey Skies‘, dass sich auch mit der Akustikgitarre stimmungsvolle Musik im Americana-Stil machen können.

Grauer Himmel, endlose Straßen, hoch aufragende Berge und der Ruf nach Freiheit. Besser kann man diese Bilder nicht in Musik umsetzen. Wer auf kernigen Southern-Rock im Stil von Blackfoot, Molly Hatchet, Nashville Pussy oder auch SweetKiss Momma steht, wird an Hogjaw und ihrer Musik seine wahre Freude haben. Also: Entweder rauf auf den nächsten Berg, oder besser einfach „Raise To The Mountains“ in den Player, Anlage aufdrehen, Cowboyhut in die Stirn ziehen und ein kühles Bier genießen. Hell yeah!

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar