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No Vacancy

Captain Ivory ist nicht etwa der nächste abhebende Superheld, sondern ganz bodenständig der Name einer bemerkenswerten amerikanischen Rockband, die im April mit „No Vacancy“ ihr zweites selbstverlegtes Album vorgestellt hat. Es ist zudem die erste Veröffentlichung mit dem neuen Schlagzeuger Seth Maschari und dem Neuzugang am Bass, Mr. Brett Smith. No Vacancy – alle Zimmer belegt im Vintage-Motel der Amis, und herausgekommen ist ein wunderbar entspanntes Album mit soulgefülltem Retro-Rock, melancholischem Softrock, akustischen Gitarren und groovigen Motown-Bässen, das in keine Schublade passen will und doch prächtig unterhält.

„No Vacancy“ ist eine ansprechende und eher ruhig gehaltene Songsammlung geworden, wie gemacht für lange Autofahrten oder laue Sommerabende. American Folk, Country und Blues treffen auf Retro-Rock, Alternative und Indie verschmelzen mit Classic Rock der 70er. Diese Mischung geht auf. Der Promoter bezeichnet Captain Ivory als das gemeinsame Kind von Chris Cornell und Muddy Waters, grossgezogen von Jack White. Das passt schon irgendwie. Genauso passt auch das mit „Greasy Rock’n’Roll“ beschriftete alte Tape auf dem Cover über dem Motelschild. Retrofeeling ist neun Songs lang angesagt, warme Wohlfühl-Atmosphäre verbreitet sich aus den Lautsprechern und direkt in die Seele. Hier zeigen die Amerikaner, dass sie ihr Handwerk verstehen und ihr Publikum erreichen können. Und diese Spezialfähigkeit macht Captain Ivory dann schließlich doch irgendwie zu einem Superhelden.

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