|

Wild Swimming

Underparts sind eine 2009 gegründete Post-Punk-Band aus Köln, die 2013 ihr Erstlingswerk ‚Steady Gaze‘ veröffentlichte und nun, drei Jahre später, mit ‚Wild Swimming‘ nachlegen. Sie setzt sich aus den Mitgliedern der Kölner Bands The Dimension und Deny Everything zusammen. Stilistisch mehr Post als Punk lassen es die Jungs in ‚Wild Swimming‘ ruhig angehen. Die leichte Aggressivität und Rotzigkeit von ‚Steady Gaze‘ findet man auf der neuen LP nur noch in Ansätzen. Die zwölf Songs sind vorwiegend im langsamen bis mittleren Tempo angesiedelt und laden eher zum Kopfnicken als zum Ab-Rocken ein. Nicht nur die Geschwindigkeit, auch der Gesang sowie die Produktion gehen eher weg von den Punk-Wurzeln der Band und hin zum Indie-Rock.

‚Quit‘ kommt lebhaft daher und stellt auch gleich die neue Pop-Punk-Note der Band vor. ‚Second Call‘ und ‚Take What’s Left‘ wecken mit knorrigem Bass-Sound und etwas höherem Tempo hingegen wieder Erinnerungen an den Vorgänger. ‚Here’s To You‘ schwimmt mit seinem fröhlichen Refrain und dem sehr präsenten Schellenkranz allerdings in ganz anderen Gefilden und die sind nicht unbedingt wild. ‚Begging You‘ nimmt noch einmal massiv das Tempo raus und das Instrumentalstück ‚Moon‘ kommt gleich ohne Gesang aus.

Underparts gehen mit ‚Wild Swimming‘ in etwa den Weg, den Bands wie Basement und Title Fight mit ihren letzten Alben gegangen sind. Die rauen punkigen Klänge weichen zugunsten einer poppigeren Note und eines cleaneren Sounds. Wer eine Fortsetzung des Debüts erwartet hat, könnte darüber enttäuscht sein. Allerdings vermögen es die vier Kölner auch im Indie-Bereich zu überzeugen und so wirkt ‚Wild Swimming‘ in sich rund und überzeugend. Ein gutes Rock-Album, ein etwas langatmiges Punk-Album. Nicht schlecht aber Geschmackssache.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar