Modern Air
You gotta do what you gotta do.
Eine Musikerseele muss tun, was eine Musikerseele tun muss. Vermutlich war es dieses Gefühl, dem Kate Cooper und Damon Cox folgten, als sie ihre Band An Horse aus dem Pausenmodus befreiten, den sie sich seit 2012 selbst auferlegt hatten. ‚Modern Air‘ ist bestes Zeugnis dafür, dass das Duo aus Australien sich von den Zeiten des Nonstop-Tourens und physischen Auspowerns erholt hat. Mit ihrer Musik sind sie nicht nur selbst wieder im Reinen. Sie soll vor allem auch Anderen, sprich den Hörern, mit ihren positiven Vibes Trost und Kraft spenden:
This is a song for all the times you weren’t alright.
This is a song for all the times it was a fucking fight …
But we are ok now, we made it through somehow.
Aus der Leichtigkeit, die ‚Modern Air‘ bisweilen an den Tag legt, darf man freilich nicht schließen, es seien nur nette Stories und leichte Kost, die An Horse anbieten. Dafür gab es in den Leben der Beiden zu viele Tiefschläge. Und gibt es allerorten nach wie vor zuviel an bigottem und diskriminierendem Gebaren anzuprangern:
It seems the more you lie the more you get the headlines, it doesn`t suit well with me…
You tell me I couldn’t get married while you’re fucking your secretary …
It’s up to us now to turn this around.
Aber soviel ist klar, Problemewälzen artet bei An Horse nicht in Gejammer aus. Was sie sich von der Seele singen, ist nicht be-, sondern entlastend. Offen und, ja, irgendwie konstruktiv. Unterstützend kommt hinzu, dass Kate Cooper ein sicheres Gefühl für sehr dynamischen Gesang hat. Der verleiht den Songs von ‚Modern Air‘ etwas sehr Sanftes, auch wenn die Gitarren mitunter ruppig und der Takt mal kantig werden. Ihr Sound vor allem freundlich und sehr positiv.
Womit wir wieder beim Trostspenden wären. Dieses Anliegen erfüllend hebt das Album die Stimmung eines oder einer Jeden, der oder die es sich gönnt. Mit seinem aufbauenden Sound lässt sich das Leben zumindest für den Augenblick etwas leichter bewältigen:
I’ll rise up, I can be a lion.