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Surviving

Um die Jahrtausendwende waren Jimmy Eat World aus dem US-Bundesstaat Arizona eine der großen Nummern im Indie-Emo-Rock. Vor allem das Platin-Album „Bleed American“ von 2001, randvoll mit Hits, machte die Band international bekannt. Seither veröffentlicht der rockige Vierer mit dem ultimativen Gespür für tolle Melodien und Gesangsharmonien regelmäßig alle drei Jahre einen neuen Longplayer.

„Surviving“ (RCA/Sony Music) im 25. Jahr der Veröffentlichung des selbstbetitelten Debütalbums ist inzwischen Opus Nummer Zehn der Truppe, die nach wie vor Hallen ausverkauft und Top-Ten-Hits produziert. Wie von den Herren Atkins, Lind, Linton und Burch gewohnt, ist es ein rundum schön geschliffener Edelstein mit vielen Facetten.

Das Album beginnt mit dem Titeltrack und einem geradlinigen Riff. Kein Hit, aber ein gelungener Song. ‚Criminal Energy‘ hat einen dezenten Pop-Punk-Anstrich, ‚Delivery‘ erinnert ein wenig an den Titelsong von ‚Futures‘. Die melancholische Ballade ‚555‘ flirtet inklusive ihres Videos mit Synthie-Wave und wächst von Hördurchgang zu Hördurchgang.

‚One Mill‘ eröffnet mit Akustik-Gitarren und einem reduzierten Drum-Beat à la Weezer, der sich in den kommenden Strophen wiederholt. Der ohrwurmige Chorus dazwischen knallt simpel, aber effektiv verzerrte Riffs raus. ‚All The Way (Stay)‘ wurde bereits vier Wochen vor dem Album als Musikvideo als typische, launige JEW-Powerpop-Hymne auf die Welt losgelassen. Bei ‚Diamond‘ kommen die gezähmten Punk-Wurzeln genauso schön zur Geltung wie die allseits beliebten, mehrstimmgen Vocals. ‚Recommit‘ hat eine nachdenkliche Note, ist aber dennoch eine typische Jimmy-Eat-World-Ballade mit einem kraftvollen Refrain.

Typisch. Das beschreibt das Album hervorragend. Wie etlichen anderen Bands könnte man Jimmy Eat World vorwerfen, alle drei Jahre die gleichen Zutaten zur gleichen Geschmacksrichtung zusammenzumischen. Nur: Warum etwas am Rezept verändern, wenn es so schmeckt? Denn „Surviving“ ist nicht nur „typisch“. Sondern es ist „typisch gut“.

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