Master Of Light
Freedom Call-Alben sind seit jeher ein Fest der guten Laune. Kaum eine andere Band vermag es, solche Glücksgefühle zu bescheren und einen Endorphinschub dem Hörer zu verpassen. Es regnet, der Himmel ist grau, die Weltlage ernst, aber „Master Of Light“ ist das Licht am Ende des Tunnels, das Antidepressiva der heutigen Zeit, zumindest für die Fans der Nürnberger Melodic Metaller, die seit Jahren ihr Ding konsequent durchziehen und damit regelmäßig ihre „Warriors“ beglücken.
Einen Song und Opener wie „Metal Is For Everyone“ können nur Freedom Call erschaffen, mit Stakkato-Keyboards, unglaublich eingängigen Melodien und Vollgas wird hier ein Werbesong für Melodic Metal erschaffen, der alle Freedom Call-Trademarks besitzt und die emotionale Macht der Musik demonstriert. Mit diesem Song wird sogar der dunkelste Regentag zur sonnigen Strandparty.
„Hammer Of Gods“ klingt nach Manowar oder Amon Amarth, ist aber pures akustisches Glück mit toller Gitarrenarbeit und einem hervorragend aufgelegtem Chris Bay am Gesang wie auch den typischen Band-Chören, die den Sound der Franken so eingängig und hymnenhaft machen. „A World Beyond“ beschert weitere Glückseeligkeiten, der Titeltrack puscht ebenso trotz der fast schon melancholischen Strophen mit den wuchtigen Chorpassagen und seiner Jetzt-erst-recht-Attitüde im Refrain. Erinnert leicht an die dunkleren Songs der Band.
Flotter geht es wieder in „Kings Rise And Fall“ zu, das eine sehr präsente Keyboardlinie besitzt und dezent an „Kings And Queens“ erinnert. Ruhiger wird es bei „Cradle Of Angels“, jedoch explodiert die Ballade regelrecht im Refrain, „Hail The Legend“ beschwört den Zusammenhalt und rockt sehr pathetisch und angenehm im Namen der Freundschaft.
Eine weitere typisch-fröhliche Nummer ist „Rock The Nation“, „Riders In The Sky“ drückt das Gaspedal nochmal richtig durch und Chris Bays Stimme in schwindelerregende Höhen, ganz stark. Mit „High Up“ gibt es einen Abschluss, der an „A Perfect Day“ erinnert und nochmal Endorphine aus allen Rohren verschießt.
Interessanterweise schafft es die Band wieder einmal, trotz aller gute Laune nicht in die Belanglosgkeit abzurutschen, sondern durch geschickte Akzente bzw. kluge Passagen eher einen Optimismus zu verbreiten, der eine positive kämpferische und auch authentische Atmosphäre kreiert, die mitreißt und Hoffnung vermittelt.
Also: Schmeißt die Drogen weg, die angeblich glücklich machen, macht euch lieber ein Bier auf und legt „Master Of Light“ ein, einen besseren Stimmungsaufheller gibt es nicht!