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Ingos Alben des Jahres 2014 – Ein bunter Strauß an Melodien: And The Winner is?

BFT4.jpg “ Da eine Countdown-Platzierung bei mir einen Haltbarkeitswert von ca. 10 Minuten hat und ich danach alles stimmungsmäßig wieder umbauen könnte, ordne ich die folgenden Alben einfach alphabetisch, um die nachhaltigsten Alben des Jahres nochmals vorzustellen, aber schlussendlich doch das Album des Jahres zu küren.

Brother Firetribe – Diamond In The Firepit. Das dritte Album der Finnen ließ geschlagene sechs Jahre auf sich warten, entsprechend groß war die Vorfreude auf das Melodic Metal-Feuerwerk, die auch nicht enttäuscht wurde. Im Interview erzählte Sänger Pekka Ansio Heino, dass sie nach den Aufnahmen absolut kein Material mehr im Köcher hätten. Das Ergebnis spricht für sich, die Songs bieten unglaublich eingängige Melodien, Emotionen und großes AOR-Kino mit langem Haltbarkeitwert.

Crematory – Antiserum. Dieses Album zeigte, wie moderner Gothic Metal aussehen kann. Die EBM-Elemente wurden hervorragend in das Crematory-Universum verwoben, dass einfach düstere, kalte, mitreißende Tanzflächen-Kracher entstanden sind. Schlagzeuger Markus bemerkte dazu im Interview:

„Wir sind keine alten Säcke, sondern immer am Zahn der Zeit und für moderne und frische Ideen immer gut!“

Delain – The Human Contradiction. Schon der Vorgänger „We Are The Others” zeigte das überragende Melodieverständnis der Band um den ehemaligen Within Temptation-Keyboarder Martijn Westerholt, „The Human Contradiction“ bietet jetzt die abwechslungsreicheren und spektakuläreren Songs. Wucht und Breitwandorchester treffen auf die herrlichen Gesangslinien Charlottes und derbe Grunts. Die dazugehörige Tour mit Within Temptation bescherte der Band weitere neue Fans, auch wenn die richtig heftigen Songs wie „Tell Me, Mechanist“, dort nicht gespielt wurden.

Equilibrium – Erdentempel. Im Vorfeld zu „Erdentempel“ verließen mit Sandra und Andreas zwei Gründungsmitglieder die Band, doch Bandkopf René lieferte mit Sänger Robse ein starkes Stück naturverbundenen Pagan Metal ab, der mit Stücken wie „Karawane“ überrascht, aber auch die beliebten Schunkelstücke wie „Wirtshaus Gaudi“ bietet.

freedomcall2.jpgFreedom Call – Beyond. Mit dem 2014er Werk kehrten Freedom Call ein Stück weit zurück zu ihren Wurzeln und der Fröhlichkeitsfaktor wurde wieder ausgiebigst bedient. Hohes Tempo, Fanfaren, Ohrwurm-Refrains und Hits der Marke „Heart Of A Warrior“ sorgten für ein klasse Album, das jedes Stimmungstief zubügelt. Selbige entstanden auf der Tour zum Album erst gar nicht, live stehen Freedom Call immer noch für launige Metal-Abendveranstaltungen.

Gamma Ray – Empire Of The Undead. Studiobrand bei Gamma Ray und im Anschluss ein britisch geprägtes, extrem starkes Album, das mit einer druckvollen, erdigen und fast schon dreckigen Produktion aufwartete, die Gamma Ray von einer rotzigen Jetzt-erst-recht-Attitüde zeigt. Der knapp zehnminütige Opener „Avalon“ war zudem noch mutig, aber musikalisch wertvoll gewählt.

Insomnium – Shadows of the Dying Sun. Die Finnen Insomnium setzetn mit „Shadows Of The Dying Sun“ ihren Siegeszug weiter fort und demonstrierten erneut, wie melancholischer Melodic Death wuchtig zu klingen hat, ohne zu trauerklopsig-transusig zu wirken. Insgesamt wirkte es so, als hätten die Finnen nochmals eine Schippe Melodie draufgelegt.

Sabaton – Heroes. Mit Spannung wurde auch der Nachfolger von „Carolus Rex“ erwartet, der typisch Sabaton-mäßig ausfiel, aber trotzdem mit Neuerungen aufwartete. Die Songs wirkten deutlich gestraffter, wodurch der Hitfaktor nochmals erhöht wurde. Traditionelle Themen, abwechslungsreiche Songs mit radiotauglichen Strukturen und „To Hell And Back“ einen der besten Songs der Bandhistorie sorgten für ein extrem gelungenes Album. Im Interview offenbarte Sänger Joakim noch sein Faible für Ennio Morricone und Westernmelodien.

Thomsen – Unbroken. Fünf Jahre nach dem Debüt meldete sich auch René Thomsen wieder zu Wort bzw. ins Gehör. Der Titel war Programm, denn mit dem Album lieferte der Hannoveraner starke Heavy Metal-Hymnen ab, die jeglichem Widerstand trotzten. Hits wie „New Horizon“ und eine hohe Gastmusiker-Dichte machten auch auf Dauer ordentlich Spaß.

WT1.jpgWithin Temptation – Hydra. Die Überraschung des Jahres lieferten Within Temptation ab. „Hydra“ war das erste Album seit „Mother Earth“, was über Wochen im Player lief. Das lag wohl zum einen an den unfassbar starken Kompositionen, den spannenden und ausgefallenen Duetten und auch an „Silver Moonlight“, bei dem nach gefühlt hundert Jahren mal wieder in einem WT-Song gegrunzt wurde. Die dazugehörige Tour war ein pausenloses Abfeiern der Band mit spektakulärer Show und dem demonstrierten Status der Band in der Szene. „Hydra“ stellt daher rückblickend für mich das Album des Jahres dar, welches am meisten prägte, beeindruckte und fesselte. Daher gehen die Glückwünsche absolut verdient ins Nachbarland!

Nicht zu vergessen sind aber noch einige Alben, die sich im Top Ten-Dunstkreis tummelten und für ebenso viel Freude sorgten, stellvertretend an dieser Stelle:

Amaranthe – Massive Addictive
Liv Kristine – Vervain
Axel Rudi Pell – Into the Storm

sound_storm.jpg “ Die Hymne des Jahres stellen Thomsen mit „New Horizon“ (höchster Mitsingfaktor), die Coverversion des Jahres Hämatom mit „Bilder im Kopf“ (höchster Grinsfaktor), das Konzert des Jahres geht an Sound Storm (endlich live gesehen, wochenlang drauf gefreut und das Warten hatte sich gelohnt, trotz neuem Sänger).

Und sonst noch:
Für 2015 hoffe ich auf neue Alben von Ensiferum, Graveworm, Pussy Sisster und Dezperadoz, die mindestens genauso überzeugen wie die Vorgänger, viele gute Heavy, Power, Symphonic und Gothic Metal-Scheiben, gekrönt vom Wiederaufstieg von Energie Cottbus.

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