|

2016 wird neidisch sein: Johannas Jahresrückblick 2015

The_Slow_Show_-_White_Water.jpg
1. The Slow Show – White Water

Große Stimme, große Instrumentation und vor allem eins: große Emotionen. The Slow Show haben mit ‚White Water‘ alle Register gezogen. Streicher, Bläsern oder sakrale Gesänge entschleunigen von jeglicher Hektik, während Sänger Rob Goodwins Bariton auf klingelnde Gitarren trifft. Vermutet man dahinter den Melancholie-Epos schlecht hin, steckt in den Melodien vor allem eines: Hoffnung. Eine perfekte Inszenierung eines ordentlichen Dramas. Ganz großes Kino eben.

Wolf-Alice-My-Love-Is-Cool.jpg2.Wolf Alice – My Love is Cool

Vom Shoegaze-Pop bis hin zur psychedelischen Grunge. Auf ihrem Debüt schlagen Wolf Alice nicht nur einen Weg ein. Auf ‚My Love Is Cool‘ wird selbstbewusst experimentiert, allem vorauseilendem Hype zum Trotz. Und genau deswegen wird das Quartett dem wieder gerecht. Mit lässigen Riffs und zerbrechlichem Gesang, nachdenklichen Texten und ordentlich Gezeter; mit einem Soundtrack für die zweifelnde Jugend. Die Indie-Schmiede der britischen Inseln hat seine neuen Helden gefunden: Wolf Alice.

Sufjan_Stevens_-_Carrie_&_Lowell.jpg3. Sufjan Stevens – Carrie & Lowell

Wahnwitzige Großprojekte und Texte, die unter die Haut gehen. Damit konnte Sufjan Stevens schon immer dienen. Womit er hingegen auf seinem siebten Album auftrumpft, hebt die Messlatte um einige Zentimeter höher. Nicht mehr als ein Hauchen an mancher Stelle, nicht mehr als ein paar leise Gitarren braucht es, um ein Explosion der großen Gefühle hervor zu kitzeln.

Laura_Marling_Short_Movie.jpg4. Laura Marling – Short Movie

‚It’s a short fucking movie, man‘. Ja, Laura Marling ist zurück. Zurück in ihrem eigenen Film. Während sie mit 25 schon zu den Grand Dames der Folkmusik hört, schlummert in ‚Short Movie‘ der jugendliche Geist der alten Seele. So wird auch mal geflucht. Nun, so ganz wird Frau Marling mit der fünften Platte dann doch nicht zum Rebell. Trotzdem hat sie sich einmal wieder selbst übertroffen.

Chvrches_-_Every_Open_Eye.jpg5. CHVRCHES – Every Open Eye

Es leben die 90s, es wummert der Bass, es flöten die Synthies. Besonders anders klingen Chvrches auf ‚Every Open Eye‘ nicht. Doch mit ihrem lupenreinen und intelligenten Elektropop wächst das Glasgower Trio zu neuer Größe.

Ein sechstes Krönchen lauert noch im Schrank. Und das wird für die nötige Prise Größenwahn und Eigenartigkeit verliehen. Für die Queen unter den DIY-Hasen holt sich Grimes den Ehrenplatz ab. Nicht nur mit ihrem genialen Album ‚Art Angels‘, sondern auch mit einem Video, das wahrscheinlich bunter als jeder Papagei ist. Bühne frei und Vorhang auf für ‚Flesh Without Blood/ Life in the Vivid Dream‘.


Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar