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II

Wer schon einmal etwas über LIKE RATS gelesen hat sollte sich zunächst darüber klar werden, dass es sich mitnichten um Hardcore oder gar Deathcore handelt. Like Rats sind Death Metal, und zwar lupenrein und brutal as fuck.

Die Krawallbrüder aus Chicago erfinden hier das Rad des Death Metal nicht neu, aber nichtsdestotrotz ist „II“ ein Album, das für jeden Todesbleifreund ein absolutes Muss darstellt. Es werden einerseits angepunkte, extrem melodische Riffs von 1A-Moshpitqualität und andererseits Downbeats von stellenweise Asphyx’schen Ausmaßen kombiniert, das ganze gewürzt mit derbstem Gedresche. Like Rats ziehen alle Register, von Sadus über Gorguts bis Morbid Angel. Da wird gerotzt, gekotzt, gethrasht, gebangt.

Die langsamen, nach Moshpit schreienden Parts, die bollernden, treibenden Drums („Primordial“) das sind die Trademarks einiger der feinsten Death Metal-Outfits der frühen 90er. Manchmal erinnern, auch aufgrund der Shouts, die Songs stark an Morgoth, und das ist etwas Gutes. Die Kombination aus melodischen, aber schneidenden Riffs, dem treibenden Groove und ultrafiesesn Slowmotionparts beherrscht in dieser Form kaum einer auf diesem hohen Niveau. Das beste Beispiel dafür ist das überragende „Gates“ – auch wenn das herausziehen eines einzigen Songs bei diesem leider nur 33minütigen Monster schwierig ist, da die Stücke fast nahtlos ineinander übergehen.

Like Rats haben mit „II“ eines der besten Death Metal-Alben des bisherigen Jahres 2016 veröffentlicht. Man hört den Einfluß der Helden aus der Zeit, als Death Metal grandios und innovativ war, man hört das Herzblut der Musiker und die technischen Qualitäten der einzelnen Bandmitglieder. Und man hört, woher diese vordergründige Fehleinschätzung der Kategorie in die die Band einzusortieren ist wohl kommt – den Moshpit, der sich bei diesem sofort in die Beine gehenden Konglomerat an Brutalität und Eingängigkeit sofort bildet. Das nennt man dann wohl den Ein-Mann-Moshpit vor der heimischen Anlage…

Auch wenn das politisch wirklich nicht passt fällt einem hierzu wirklich nur eines ein: Like Rats – Making Death Metal Great Again.

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